Lebenserwartung in Deutschland fällt weiter zurück
n-tv
Bei der Lebenserwartung liegt Deutschland hinter dem westeuropäischen Durchschnitt. Und der Abstand wächst - seit 2000 um ein ganzes Lebensjahr. Woran das liegt, hat eine Studie untersucht. Bestimmte Altersgruppen und Erkrankungen spielen dabei offenbar eine Rolle.
Deutschland gehört in Westeuropa zu den Schlusslichtern bei der Lebenserwartung und verliert weiter an Anschluss. Das zeigt eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung, die die Sterblichkeitstrends über mehrere Jahrzehnte untersucht hat.
Im Jahr 2000 betrug der Rückstand Deutschlands zur durchschnittlichen Lebenserwartung bei Geburt in Westeuropa rund 0,7 Jahre. Bis 2022 hat sich der Abstand auf 1,7 Jahre vergrößert. "Der Beginn der 2000er-Jahre markiert einen Wendepunkt in der Dynamik der Sterblichkeitsentwicklung in Deutschland", fasst BiB-Erstautor Pavel Grigoriev die Ergebnisse zusammen. Seitdem sei die Sterblichkeitslücke zwischen Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern relativ stetig gewachsen.
Wie aus der Untersuchung hervorgeht, konnte Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung zunächst den Rückstand gegenüber Westdeutschland und Westeuropa erheblich verringern. Dazu hätten auch die finanziellen Investitionen in die Gesundheitsversorgung beigetragen, heißt es. "Seit der Jahrtausendwende haben jedoch sowohl West- als auch Ostdeutschland gegenüber den anderen Ländern Westeuropas an Boden verloren", heißt es in einer Mitteilung des Wiesbadener Bundesinstituts.
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