
Jugend glaubt in Ländern mit hoher Ungleichheit eher an Aufstieg
n-tv
Die Jugend in Ländern wie Albanien, Jamaika oder Kasachstan glaubt fester an ihre Zukunftschancen als Gleichaltrige in Frankreich oder Südkorea. Das geht aus einer Studie hervor. Wenn die Wirtschaft wächst, ist das laut den Forschern auch kein Problem. Doch der Optimismus birgt Risiken.
Je größer die Ungleichheit, desto größer die Hoffnung. Was wie ein Paradoxon klingt, ist die Realität in vielen Ländern, wie ein Expertenduo im Fachjournal "Science" berichtet: Junge Menschen glauben ausgerechnet dort am stärksten an ihre Aufstiegschancen, wo die Einkommensunterschiede am größten sind.
Doch diese Hoffnung ist oft trügerisch - und birgt Sprengstoff für die Gesellschaft. Denn laut den Autoren ist die soziale Mobilität - der Auf- oder Abstieg in eine andere soziale Schicht - gerade in Ländern mit größerer Ungleichheit oft geringer. Es gebe in der jungen Generation ein steigendes Risiko für Frustration, Desillusionierung und auch sozialen Unruhen.
Soziale Mobilität spiegelt im Idealfall Chancengleichheit unabhängig vom familiären Hintergrund wider. In Zeiten anhaltenden Wirtschaftswachstums war es vielen Heranwachsenden zumindest möglich, den Status ihrer Eltern zu übertreffen, wie Francesca Borgonovi vom University College London und dem OECD Centre for Skills sowie Artur Pokropek vom Educational Research Institute in Warschau erläutern.
