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Johnson schimpft auf lahme Passbehörde

Johnson schimpft auf lahme Passbehörde

n-tv
Tuesday, April 26, 2022 08:45:03 PM UTC

Den Briten steht Stress vor den Sommerferien ins Haus: Die seit dem Brexit nötigen Reisepässe lassen auf sich warten. Die Meldebehörde begründet die Hängepartie mit Corona-Rückstaus. Premierminister Johnson droht den säumigen Bürokraten mit Privatisierung.

Wegen des Brexits und eines Rückstaus bei der Bearbeitung von Anträgen auf Reisepässe droht der Urlaub vieler Briten in diesem Sommer ins Wasser zu fallen. Seit dem endgültigen EU-Austritt des Vereinigten Königreichs müssen britische Staatsbürger einen Reisepass zur Einreise in die EU vorlegen, der mindestens drei Monate über das Ausreisedatum hinaus gültig ist. Doch viele haben das Dokument noch nicht beantragt und die Bearbeitungszeiten sind derzeit deutlich länger als üblich.

Wie die "Times" unter Berufung auf Regierungsquellen berichtete, haben fünf Millionen Menschen aufgrund der Corona-Pandemie ihren Antrag auf einen neuen Reisepass hinausgezögert. Das führe nun zu einem nie da gewesenen Ansturm auf die zuständige Behörde, zitierte das Blatt den Innenstaatssekretär Kevin Foster. Er rief die Menschen demnach auf, ihre Anträge nun "so schnell wie möglich" einzureichen. Ein dpa-Journalist konnte mit Betroffenen sprechen, die wegen des Rückstaus unter anderem eine geplante Reise nach Südafrika nicht antreten konnten.

Premierminister Boris Johnson schäumte angesichts des bevorstehenden Reise-Chaos angeblich vor Wut. Wie die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf eine Regierungsquelle meldete, drohte Johnson der mit der Bearbeitung der Anträge beauftragten Behörde mit Privatisierung, sollte sie ihr Preis-Leistungs-Verhältnis nicht verbessern. Johnson sei "entsetzt" über die Berichte zu dem Rückstau, hieß es weiter.

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