Jede dritte Klinik erlitt herbe wirtschaftliche Verluste
n-tv
Im Corona-Jahr 2021 schreibt jede dritte Klinik rote Zahlen. Für jedes neunte Spital besteht sogar eine erhöhte Insolvenzgefahr. Allerdings gibt es laut Bericht des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung erhebliche regionale Unterschiede. Die Experten geben auch gleich eine düstere Prognose ab.
Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser hat sich wieder verschärft. Knapp jede dritte Klinik schrieb auf Konzernebene einen Jahresverlust, jede Neunte lag sogar im "roten Bereich" mit erhöhter Insolvenzgefahr: Zu diesem Befund kommt der Krankenhaus-Report des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2021. Als Grund für die schlechtere wirtschaftliche Lage der Kliniken wurde vor allem der Rückgang der Ausgleichszahlungen im Rahmen der Corona-Pandemie genannt.
Im Krankenhaus-Report des Vorjahres lag der Anteil der Krankenhäuser mit Jahresverlust bei 22 Prozent, bei sieben Prozent der Kliniken bestand damals erhöhte Insolvenzgefahr. Die wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser habe sich im Jahr 2021 "wieder verschlechtert", erklärte RWI-Gesundheitsexperte Boris Augurzky. "Die geplante große Krankenhausreform ist ein notwendiger Schritt, um das deutsche Gesundheitswesen effizienter und damit zukunftsfähig zu machen."
Regional weist die wirtschaftliche Situation der Kliniken erhebliche Unterschiede auf: "Signifikant besser fällt das Rating in Ostdeutschland aus, am schlechtesten in Bayern und Baden-Württemberg", heißt es in dem Bericht. Für das Jahr 2022 und das aktuelle Jahr liegen dem Institut noch keine Daten vor. Allerdings erarbeiteten die Expertinnen und Experten anhand der aktuellen Trends eine Projektion, die eine weitere Verschärfung der Lage für die kommenden Jahre erwarten lässt.
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