How souverän are you?
n-tv
Achtung, Sprachfalle! Wenn Sie das nächste Mal Englisch sprechen und Ihrer gewohnten Souveränität Ausdruck verleihen wollen, versuchen Sie es bloß nicht mit sovereign. Denn das wäre total unsouverän!
Ein "souveräner Auftritt" ist das, wonach wir uns sehnen, wenn wir eine Rede halten, ein Kunststück vorführen, Kindern Ratschläge geben oder in Verhandlungen stecken - zum Beispiel mit ironischen Briten oder knallharten Amerikanern. Läuft alles bestens, heißt es: "Souverän gesiegt!" "Souverän gespielt!" "Souverän verhandelt!" Oder flott denglisch: "Souverän performt!"
Es ist die Art Autorität, die das richtige Maß an Wissen und Erfahrung, Gelassenheit und Unabhängigkeit, Einfluss und wohl auch Einfühlungsvermögen mitbringt. Sie erzeugt Respekt und nicht selten einen natürlichen Herrschaftsanspruch - solange "Autorität" nicht mit Rechthaberei, Überheblichkeit, Sturheit oder Machtgier verwechselt wird. Während im Englischen hilfreich zwischen authoritarian und authoritative unterschieden wird, kennen wir "autoritär" nur im ersten Sinn. Für die zweite Bedeutung dient uns "souverän".
Die Freigabe von Cannabis in Deutschland wird bejubelt - aber auch kritisch gesehen. Eine internationale Studie bestätigt nun einen starken Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum bei Jugendlichen und der Entwicklung von Psychosen: Ihr Risiko, eine psychotische Störung zu entwickeln, sei 11-mal höher.