Herzmuskelentzündung nach Corona-Impfung selten
n-tv
Eine Studie mit Daten von 23 Millionen Menschen zeigt: Das Risiko für Herzmuskelentzündungen ist nach einer Corona-Impfung gering. Das gilt auch für junge Männer, obwohl sie von allen verglichenen Gruppen am gefährdetsten sind. Zudem ist der Verlauf einer Erkrankung in der Regel mild.
Das Risiko für eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach der Corona-Impfung ist laut einer großen Studie aus vier nordeuropäischen Ländern gering. Das höchste Risiko hätten im Vergleich aller Gruppen Jugendliche und Männer zwischen 16 und 24 Jahren nach der zweiten Impfung, schreiben die Forscher im Fachblatt "Jama Cardiology". Sie bezeichnen Herzmuskelentzündungen jedoch als selten in der Studienkohorte, auch unter jungen Männern. Das Autorenteam um Rickard Ljung vom Karolinska Institut in Stockholm hatte Daten von 23 Millionen Menschen analysiert.
Das Risiko hängt auch von dem verwendeten Impfstoff ab: Unter jungen Männern, die zwei Dosen des gleichen Präparats erhielten, gab es bei Moderna 9 bis 28 zusätzliche Fälle pro 100.000 Geimpften binnen 28 Tagen nach der zweiten Dosis. Beim Biontech/Pfizer-Impfstoff seien es 4 bis 7 Fälle mehr gewesen, als ohnehin auch ohne Impfung zu erwarten sei. Als Fall definiert wurden für die Studie stationäre Krankenhausaufnahmen mit entsprechender Haupt- oder Nebendiagnose bei Entlassung.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Menschen unter 30 wegen des geringeren Risikos für Herzentzündungen bereits seit einiger Zeit Biontech statt Moderna. Der klinische Verlauf bei Herzmuskelentzündungen nach Covid-19-Impfungen ist auch nach Angaben der US-Kardiologenvereinigung ACC in der Regel mild, und zwar sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen.