Hüther warnt vor Hyperinflation in Russland
n-tv
Wirtschaftlich ist der Waffengang gegen die Ukraine für Russland schon jetzt eine enorme Belastung. IW-Chef Hüther zufolge ist das der Beginn einer Hyperinflation.
Der Ökonom Michael Hüther erwartet angesichts des Ukraine-Krieges einen drastischen Wertverlust der russischen Währung. "In Russland droht nun ein weiterer Wertverfall des Rubels und eine Hyperinflation", warnte Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), in den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Bundeszentrale für politische Bildung definiert Hyperinflation als eine Inflation mit gigantischen Preissteigerungen, bei der die Inflationsrate bei mindestens 50 Prozent liege. "Bei Hyperinflation nimmt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ständig zu, da jeder sein Geld möglichst sofort für Güter ausgibt, um weiteren Preissteigerungen zuvorzukommen", heißt es dort.
Russland könne dagegen wenig unternehmen, da die Devisen im Ausland eingefroren seien und es durch die herabgestufte Bonität für Russland nur noch zu schlechten Konditionen möglich sei, frisches Geld zu erhalten, so Hüther. "Es bleibt Russland also nur noch die Möglichkeit, sich bei den eigenen Bürgern zu verschulden, um die Auslandsschulden bedienen zu können - das würde Steuer- und Zinserhöhungen nach sich ziehen." Schon jetzt würde die Bevölkerung den Rubel gegen materielle Gegenstände tauschen.
Die totale Kontrolle: Mit dem Sozialkreditsystem werden die Menschen in China kontinuierlich bewertet. Wer negativ auffällt oder Schulden hat, landet auf der schwarzen Liste und darf zum Beispiel keine Flug- oder Schnellzug-Tickets kaufen. Doch das System ist noch lange nicht flächendeckend eingeführt.