Gorillas zieht vor das Arbeitsgericht
n-tv
Bei dem Blitzlieferdienst Gorillas gibt es seit Monaten Streit über die Arbeitsbedingungen. Die sogenannten Rider wollen deswegen einen Betriebsrat gründen. Doch das schnell wachsende Startup legt seinen Angestellten dabei mehr als nur einen Stein in den Weg.
Der Streit über die Wahl eines Betriebsrats beim Berliner Startup Gorillas beschäftigt heute das Arbeitsgericht der Hauptstadt. Der Lieferdienst verlangt nach Gerichtsangaben die vom 22. bis 27. November geplante Wahl mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Das Unternehmen argumentiert unter anderem, dass das Verfahren zur Bestellung des Wahlvorstandes nicht ordnungsgemäß verlaufen sei. Angesichts von Umstrukturierungen soll der Wahlvorstand außerdem nicht zuständig für die Beschäftigten sein, die zur Wahl aufgerufen sind.
Eine Neuerung in der Organisierung des Startups betrifft die Lager, die künftig per Franchise-Modell geführt werden sollen. Gorillas verspricht sich davon mehr "Eigenständigkeit, Gestaltungsspielraum und Flexibilität" für die einzelnen Teams. Die Zerschlagung der zentralen Struktur könnte allerdings auch negative Konsequenzen für die Angestellten haben, die einen Betriebsrat gründen wollen. Im "Spiegel" bezeichnet der Arbeitsrechtler Martin Bechert die Zerstückelung als "Union Busting" und "systematische Vereinzelung der Arbeitnehmer". An eine Betriebsratswahl glaubt er nicht mehr.
Die totale Kontrolle: Mit dem Sozialkreditsystem werden die Menschen in China kontinuierlich bewertet. Wer negativ auffällt oder Schulden hat, landet auf der schwarzen Liste und darf zum Beispiel keine Flug- oder Schnellzug-Tickets kaufen. Doch das System ist noch lange nicht flächendeckend eingeführt.