Gazprom nominiert Schröder für Aufsichtsrat
n-tv
Seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender bei Rosneft gibt Altkanzler Schröder auf, dafür könnte jetzt eine neue Position winken: Der Energie-Riese Gazprom nominiert den SPD-Politiker für sein Aufsichtsgremium. Es ist jedoch ungewiss, ob Schröder zugreift.
Der russische Gaskonzern Gazprom hat den in der Kritik stehenden Altkanzler Gerhard Schröder offiziell für einen Sitz im Aufsichtsrat nominiert. Von dem SPD-Politiker, dem enge Bindungen zu Russland vorgeworfen werden und den die Parteispitze zum Austritt aus der SPD aufgefordert hat, liegt bisher keine Stellungnahme dazu vor. In seinem einzigen Interview seit Beginn des Ukraine-Kriegs mit der "New York Times" hatte Schröder offen gelassen, ob er eine Nominierung für den Aufsichtsratsposten annehmen wird.
Schröder ist mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich befreundet. Putin ist die treibende Kraft hinter dem Angriff auf die Ukraine. Schröder hatte vergangene Woche seinen Posten im Aufsichtsrat des russischen Energiekonzerns Rosneft aufgegeben. Zuvor hatte Bundeskanzler Olaf Scholz den Wunsch geäußert, Schröder möge seine Mandate niederlegen.
Schröder ist noch für die Gazprom-Tochtergesellschaften Nord Stream und Nord Stream 2 als führender Lobbyist tätig. Die Gazprom-Hauptversammlung ist für den 30. Juni geplant. Parteiübergreifend war dem 78-Jährigen vorgeworfen worden, hoch dotierte Posten in russischen Staatsunternehmen zu besetzen, während die Europäische Union mit Sanktionen versucht, auch die russische Wirtschaft zu treffen, um auf diesem Wege der Ukraine zu helfen.