Gazprom macht höhere Gewalt geltend
n-tv
Seit Juni hat der russische Konzern Gazprom die Lieferung von Gas nach Westeuropa immer weiter gedrosselt. Zur Begründung gibt er nun höhere Gewalt an - wohl um Klagen zuvorzukommen. Doch der deutsche Versorger Uniper will das nicht gelten lassen.
Der russische Gas-Riese Gazprom macht höhere Gewalt ("Force Majeure") für die deutlich geminderten Gaslieferungen an den größten deutschen Gas-Importeur Uniper geltend. Uniper habe ein Schreiben von Gazprom Export erhalten, "in dem das Unternehmen rückwirkend Force Majeure für die bisherigen und aktuellen Fehlmengen bei den Gaslieferungen geltend macht", erklärte der Düsseldorfer Konzern. Gazprom Export ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des russischen Staatskonzerns.
Gazprom könne seinen vertraglich festgelegten Liefer-Verpflichtungen aufgrund außergewöhnlicher Umstände nicht nachkommen, heißt es in dem auf den 14. Juli datierten Schreiben. Uniper halte dies nicht für gerechtfertigt und habe den Anspruch Gazproms formell zurückgewiesen, teilte das Unternehmen mit. In Branchenkreisen hieß es, der Brief betreffe Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1, die für die Bundesrepublik entscheidend sind.
Uniper ist durch fehlende Lieferungen aus Russland in eine bedrohliche Schieflage gerutscht, das Geld könnte bald knapp werden. Der Konzern schöpfte bereits einen milliardenschweren Kredit der staatseigenen Förderbank KfW aus und will nun eine höhere Kreditlinie.
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