Gaming: Metroid Prime 4, Anno 117, The Outer Worlds 2
ZDF
Der Dezember bringt mehr Diversität im Gaming: Eine Heldin, ein großes deutsches Spiel und Gesellschaftskritik - Videospiele-Tipps im Dezember.
Die Gaming-Neuheiten im Dezember bringen Abwechslung und Diversität: Eine neue Heldin, ein großes deutsches Spiel und ein gesellschaftskritisches Abenteuer - die Videospiele-Tipps. Die Kopfgeldjägerin Samus Aran ist die wohl erste richtige Heldin in einem Videospiel überhaupt. Sie ist die Hauptfigur der "Metroid"-Reihe, die Science-Fiction, Wissenschaft und Action verbindet und deren Geschichte 1986 auf der NES-Konsole von Nintendo begann. Dass in der klobigen Rüstung eine Frau steckt, war die große Überraschung, die erst ganz am Ende des Spiels verraten wurde. Einerseits war das ein sehr fortschrittlicher Twist für ein Action-Spiel, das inzwischen fast 40 Jahre alt ist. Zuvor waren weibliche Hauptfiguren selten und meist sehr klischeehaft dargestellt, wie etwa Ms. Pac-Man mit Make-up und Schleife. Soldatinnen waren sie schon gar nicht. Andererseits gilt derselbe Titel auch als sexistisch, da die schnellsten Spieler damit belohnt wurden, dass Samus am Ende aus ihrer Rüstung trat und nur im Bikini zu sehen war. Ähnlich ambivalent verhält es sich mit Lara Croft aus der "Tomb Raider"-Serie, die zehn Jahre später erstmals erschien. Auch sie war eine starke und selbstbewusste Heldin, deren digitale Oberweite (Körbchengröße D) von männlichen Entwicklern in ein Tank Top gestopft wurde; dazu trug sie Hot Pants. Denkbar unpassend für eine Action-Archäologin. Unstrittig ist, dass das Gameplay von "Metroid" 1986 revolutionär war. Einen Plattformer mit Action-Adventure-Elementen hatte es in dieser Form noch nicht gegeben. Kurz darauf erschien das Vampirjäger-Spiel "Castlevania" und setzte auf ein ähnliches Rezept. Diese frühen Spiele waren so prägend, dass man auch heutzutage noch von dem Subgenre "Metroidvania" spricht. Nun ist mit "Metroid Prime 4: Beyond" der vierte Teil einer Spin-Off-Reihe für die Nintendo Switch erschienen, die anderes Gameplay bietet. Ich erlebe das Spielgeschehen aus der Sicht von Samus Aran; in einem sogenannten First-Person-Shooter, in Deutschland meist Ego-Shooter genannt. Und wie die Vorgänger glänzt das Spiel mit einer sehr lebendigen, außerirdischen Welt, voller Überreste einer uralten Zivilisation. Diese Überreste, die Flora und Fauna, alle technischen Geräte und Personen kann ich scannen und dadurch eine große Datenbank vervollständigen. Vor allem lerne ich auf diese Weise, wie ich meine Gegner am effektivsten angreifen kann und bekomme Hintergründe zu der Geschichte.













