Frauenanteil in Dax-Vorständen steigt
n-tv
Es geht voran, wenn auch langsam: Immer mehr Frauen belegen Positionen in den Top-Etagen von Dax-Firmen. Zwei Konzerne sollen künftig sogar ausschließlich von Frauen geführt werden. Im Vergleich zu anderen Ländern hinkt Deutschland bei der Thematik aber nach wie vor deutlich hinterher.
Frauen kommen in der Topetage deutscher Börsenschwergewichte schrittweise voran. Nach Daten der Organisation "Frauen in die Aufsichtsräte" (Fidar) ist der Anteil von Managerinnen in den Vorständen der 40 Dax-Konzerne seit Jahresbeginn von 18,5 auf 19,1 Prozent (Stand 6. Mai) gestiegen. Zudem werden künftig voraussichtlich zwei Börsenschwergewichte allein von Frauen geführt.
Fidar-Vizepräsidentin Anja Seng begrüßte diese Entwicklung, mahnte aber weitere Fortschritte an. "Endlich kommt Bewegung in die Führungsetagen der ersten Börsenliga", sagte Seng auch mit Blick auf die Berufung von Carla Kriwet zur Vorstandsvorsitzenden des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care ab 2023. Bislang ist die Vorstandschefin des Pharma- und Technologiekonzern Merck, Belén Garijo, die einzige Frau, die einen Dax-Konzern allein führt.
Deutschland hinke bei der gleichberechtigten Teilhabe allerdings weiter hinterher, kritisierte Seng. In anderen Ländern seien weibliche Vorstandsvorsitzende längst selbstverständlich. Die neuen Vorgaben für mehr Frauen in Vorständen sorgen nach ihrer Einschätzung aber dafür, dass immer mehr Managerinnen in die Topetage einziehen, noch bevor die Regelung ab August gilt. Bundestag und Bundesrat hatten das Gesetz im vergangenen Juni auf den Weg gebracht. Es sieht vor, dass in börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit mehr als 2000 Beschäftigten und mehr als drei Vorständen künftig mindestens eine Frau im Vorstand sitzen muss. Das muss ab 1. August dieses Jahres bei Neubesetzungen der Posten beachtet werden.
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