EZB hebt Zinsen zum achten Mal in Folge an
n-tv
Im Kampf gegen die hohe Inflation erhöht die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinssätze ein weiteres Mal um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Der zentrale Leitzins steigt damit auf 4,0 Prozent. Die Wachstumsaussichten senken die Währungshüter leicht.
Die EZB setzt ihren Zinserhöhungskurs im Kampf gegen die Inflation mit einer erneuten Anhebung der Schlüsselsätze fort. Die Währungshüter um EZB-Präsidentin Christine Lagarde beschlossen, wie schon im Mai, die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte hoch zu setzen. Das ist bereits die achte Anhebung in Folge, seit die Notenbank im vergangenen Sommer nach Jahren der ultralockeren Geldpolitik auf einen Straffungskurs umgeschwenkt war. Zugleich geht die Zentralbank nun von einem niedrigeren Wirtschaftswachstum in diesem und den kommenden Jahren aus. Die EZB gab keine klaren Hinweise auf mögliche weitere Zinsschritte.
Der an den Finanzmärkten richtungsweisende Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt damit künftig bei 3,50 Prozent - das höchste Niveau seit 22 Jahren. Der zentrale Leitzins, also der Satz, zu dem Geschäftsbanken sich Geld bei der EZB leihen können, steigt damit auf 4,0 Prozent. Die EZB teilte zudem mit, dass die künftigen Beschlüsse des EZB-Rats dafür sorgen werden, dass die Leitzinsen auf ein ausreichend restriktives Niveau gebracht werden. Dies soll eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen Zwei-Prozent-Ziel ermöglichen.
Die Euro-Wächter haben damit seit dem vergangenen Sommer die Schlüsselsätze um insgesamt 4,00 Prozentpunkte angehoben. Die Arbeit der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die Inflation in der 20-Ländergemeinschaft ist aber voraussichtlich noch nicht erledigt, obgleich der Zinsgipfel nach Einschätzung von Volkswirten immer näher rückt. Denn die Inflation lag mit 6,1 Prozent im Mai zuletzt immer noch klar über der von der Notenbank angestrebten Zielmarke von zwei Prozent. Die viel beachtete Kernrate, bei der die schwankungsreichen Energie- und Rohstoffpreise herausgerechnet sind, beginnt zudem erst, sich langsam abzuschwächen. Mit 5,3 Prozent im Mai ist sie ebenfalls noch deutlich zu hoch. Die Kernrate gilt als guter Indikator für die zugrundeliegenden Inflationstrends und wird deshalb von den Währungshütern genau verfolgt.
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