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EZB greift Schulden-Staaten unter die Arme

EZB greift Schulden-Staaten unter die Arme

n-tv
Wednesday, June 15, 2022 03:41:18 PM UTC

Das Ende der Anleihenkäufe sowie die anstehende Zinswende trifft die südlichen Mitglieder der Eurozone hart. Um Ländern mit hoher Staatsverschuldung zu helfen, will die Europäische Zentralbank Anleihen aus dem umstrittenen Kauprogramm PEPP flexibel reinvestieren. Und sie denkt über die Entwicklung weiterer Werkzeuge nach.

Die EZB will bei der Wiederanlage der Gelder aus auslaufenden Anleihen höher verschuldeten Euro-Ländern künftig besonders unterstützen. Der EZB-Rat habe beschlossen, bei den anstehenden Reinvestitionen der Gelder aus dem billionenschweren Krisen-Anleihenkaufprogramm PEPP Flexibilität walten zu lassen, kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) nach einer Sondersitzung des EZB-Rats an. Darüber hinaus sei beschlossen worden, zuständige Ausschüsse zu beauftragen, ein neues Werkzeug gegen ein Auseinanderlaufen der Renditen von Staatsanleihen in der Eurozone schneller fertigzustellen.

Die Renditen für Schuldenpapiere der Euro-Länder waren zuletzt kräftig gestiegen, die der südlichen Länder besonders stark. Ohnehin schon von hohen Schuldenständen geplagte Staaten wie Italien geraten damit noch mehr unter Druck, da ihre Finanzierungskosten steigen.

Die Renditeabstände - die sogenannten Spreads - zwischen den Staatsanleihen der südeuropäischen Länder und Deutschlands weiteten sich erheblich aus. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte bereits in Aussicht gestellt, bei Bedarf werde die Notenbank bestehende Instrumente oder neue Instrumente einsetzen. Für 1,7 Billionen Euro hatte die EZB unter PEPP Anleihen vom Markt aufgekauft und will Rückzahlungen bis auf Weiteres wieder anlegen. Lagarde betonte die Flexibilität bei der Wiederanlage bei Jurisdiktionen und Laufzeiten.

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