
Eine Schönheitskur für Michelangelos David
n-tv
Alle zwei Monate wird Michelangelos Jüngling einer Reinigung unterzogen. Eine Arbeit, die stundenlange, liebevolle Zuwendung fordert. Für die Restauratorin aber ist es jedes Mal ein neues faszinierendes Abenteuer.
Auf sechs Meter Höhe umgarnt Eleonora Pucci gerade den David von Michelangelo. Danach sieht es zumindest aus, wenn man die Szene beim Eintreten in die Galleria dell'Accademia sieht. Links und rechts vom Korridor stehen die Prigioni Spalier. Michelangelo hatte die Gefangenen für das Grab von Papst Julius II. gemeißelt, sie geleiten den Besucher zu Michelangelos Meisterwerk.
Es ist Montag, da sind die Museen in Italien geschlossen, und so ist es auch bei der Galleria dell'Accademia in Florenz. An diesem Tag werden all die Arbeiten durchgeführt, die unter der Woche, wegen der Besucher nicht gemacht werden können. Und zu diesen gehört auch die "Spolveratura" des Davids. Das Wort kommt von Polvere, Staub. Die Reinigung des Davids erfolgt alle paar Monate, und diesmal wurde die Auslandspresse eingeladen, der Reinigung beizuwohnen.
Obwohl sich die Statue in einem geschlossenen Raum befindet, legt sich immer wieder Staub ab. "Und nicht nur der", sagt Pucci. "Besonders im Winter sind es auch Kleiderfasern. Kein Wunder bei den Hunderttausenden von Besuchern alljährlich." Und dann sind da noch die winzigen Spinnen, die sich "in seinem Lockenkopf besonders wohlfühlen", fügt sie lächelnd hinzu.
