DNA-Analyse von Beethovens Haar bringt neue Spur
n-tv
Seit dem Tod Beethovens im Jahr 1827 rätseln Fachleute über die Krankheiten des großen Komponisten, an denen er schließlich starb. Die Untersuchung seines Erbguts anhand mehrerer Haarlocken aus verschiedenen Sammlungen bringt nun ans Licht: Es war wohl auch sein Alkoholkonsum, der ihn ins Grab brachte.
Mithilfe originaler Haarlocken hat ein Forscherteam das Erbgut von Ludwig van Beethoven untersucht und Schlussfolgerungen zum Tod des Musikgenies gezogen. Demnach hatte Beethoven eine erblich bedingte Anfälligkeit für Leberzirrhose und war in den Monaten vor seinem Tod mit Hepatitis B infiziert, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachblatt "Current Biology" schreiben. In Verbindung mit seinem Alkoholkonsum dürften diese Faktoren demnach zu fortschreitendem Leberversagen geführt haben, an dem der Meister am 26. März 1827 im Alter von 56 Jahren starb.
Beethoven kam 1770 in Bonn zur Welt, später zog er nach Wien. Er ist einer der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte, aus seiner Feder stammen unter anderem "Für Elise" und die Melodie der Europahymne ("Ode an die Freude") aus dem letzten Teil seiner berühmten 9. Symphonie.
Fachleute machen sich seit Beethovens Tod Gedanken über seine Krankheiten und deren Ursachen. Dabei konzentrierte man sich hauptsächlich auf historische Dokumente, etwa Beethovens Briefe und Tagebücher, Aufzeichnungen seiner Ärzte und einen Autopsie-Bericht. Zudem seien mehrere Gewebeproben einschließlich Haaren untersucht worden - die zumindest zum Teil gar nicht vom Komponisten stammen, wie die Forschenden, unter anderem vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI EVA), dem Uniklinikum Bonn und dem Beethoven-Haus Bonn, nun schreiben.
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