
Die Rolling Stones haben es immer noch drauf
n-tv
Vor einem Monat war das neue Album der Rolling Stones mit ordentlich Bohei live bei Jimmy Fallon angekündigt worden. Jetzt liegt es in Gänze vor und sorgt - man kann es nicht anders sagen - für mächtig dicke Backen: "Hackney Diamonds" gehört zum besten Stones-Stoff der letzten fünf Dekaden.
Wir schreiben das Jahr 2005, Anfang September. In den USA hat Hurrikan "Katrina" verheerende Schäden verursacht. Edmund Stoiber wird mit 93 Prozent der Stimmen als CSU-Chef wiedergewählt. In der Fußball-Bundesliga liegt der FC Bayern auf Platz eins, direkt dahinter, das muss man sich mal vorstellen, Werder Bremen, HSV, Schalke und Hertha. Und die Rolling Stones bringen ein neues Album heraus, "A Bigger Bang" heißt es, solide ist es geraten, nicht mehr, nicht weniger.
18 lange Jahre sollte es dauern - sieht man mal von der Blues-Collection "Blue & Lonesome" (2016) ab - bis eine neue Platte von Jagger, Richards & Co. erscheinen würde. Und wollte man gleich mal das Phrasenschwein der Rock-Rezension mit ein paar Geldstücken anfüttern, dann geschieht das mit Wonne. Und mit Recht: Das Warten hat sich gelohnt.
Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde bei einem großangelegten PR-Live-Event in London, im titelgebenden Stadtteil Hackney, die Single "Angry" vorgestellt. US-Talker Jimmy Fallon kaperte das Bühnen-Event im Hackney Theatre, erging sich in Persiflagen und in zu langen Redebeiträgen. Ronnie Wood, Keith Richards und Mick Jagger - Profis, wie sie sind - spielten das Spielchen mit, lachten scheppernd, spielten sich ein paar Smalltalk-Bälle zu. Das Video zu "Angry" wurde gezeigt, die Live-Schalte hakte etwas - zack, war die Chose auch schon wieder vorbei.
