Die Nadel im Heuhaufen
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Ein Motivationstrainer mit musikalischer Ladehemmung, ein Sylvie-Meis-Double ohne Schmackes und ein Banker, der den Tag rettet: Eine Woche vor der letzten Casting-Runde muss sich die Jury lange in Geduld üben.
Wie überwindet man die Hürde, hinter der sich der Pfad in Richtung Pop-Olymp schlängelt? Wie rafft man sich auf, packt den ganzen Mut zusammen und folgt dem Ruf des Herzens? Pascal Stenzel aus Köln weiß genau, wie man aus Schattengestalten Rampensäue macht: "Ich bin Lebensfreude und die pure Energie!", poltert der Motivationstrainer mit dem Dauergrinsen im Gesicht.
Die Vorfreude ist erwartungsgemäß groß, als der blonde Rheinländer zum Mikrofon greift und zeitgleich alle Schaulustigen vor dem Casting-Kubus zum Mitklatschen animiert. Dumm nur, dass der gute Pascal in etwa so singt wie der Rest der Welt redet. Soll heißen: Schaltet der Motivationstrainer in den Sing-Modus, breiten sich im Raum in etwa so viel Power und Energie aus wie in einer Anästhesiekabine. Florian Silbereisen fasst den musikalischen Schuss in den Ofen treffend zusammen: "Du warst zu leise und leider auch komplett daneben", so der Juror, der mit seinen beiden Kollegen Toby Gad und Ilse DeLange an diesem neunten Casting-Tag noch des Öfteren verzweifeln soll.
Neben Leisetreter Pascal scheitern noch viele weitere Kandidaten bereits beim Casting-Einstieg. Die 20-jährige Ex-Pfadfinderin Sophie-Lina Abi Haidar aus Moers beispielsweise hat leider die Schatulle mit der Aufschrift "Gefühl" zu Hause vergessen. Juror Toby hat dafür wenig Verständnis ("Ich habe leider nichts gespürt"). Metal-Fan Steven "Schlesi" Schlesinger aus Stuttgart presst all seine Liebe zum Rock'n'Roll durch die Nase. Das findet Florian eher "nicht so ideal". Das blonde Sylvie-Meis-Double Alicia Wilke hat große Probleme mit der Selbstwahrnehmung. Irgendeine Stimme in ihr behauptet permanent: "Du schaffst das! Du hast eine kraftvolle Stimme!" Aber Pustekuchen! Im Windschatten von Melanie Fiona trällernd ("Give It To Me Right"), quäkt sich die Dortmunderin noch vor dem ersten Refrain ins Abseits.
Seit einem halben Jahrhundert steht Roland Kaiser nun schon auf der Bühne. Das feiert der 72-Jährige natürlich im Rahmen einer Tour, die ihn sowohl an Orte wie Bad Segeberg und Iffezheim, aber auch nach Hamburg, München, Köln und Berlin bringt. Im Interview mit ntv.de verrät der Schlagerstar, was ihn jung hält und wie sehr ihn die aktuelle Nachrichtenlage rund um Rechtsruck und wachsenden Antisemitismus beunruhigt.
Ein Roman vom Autoren-Duo Hajo Schumacher und Michael Meisheit? Das verspricht spannende Unterhaltung. War der eine doch mal so eine Art Lauf-Papst ("Achim Achilles") und der andere ein begnadeter Sofa-Hocker. Nun, was soll man sagen, der eine läuft nicht mehr so viel, der andere hat ein bisschen angefangen, aber bei beiden läuft es grundsätzlich rund in ihren sonstigen Karrieren als Journalist (Schumacher, Chefkolumnist bei Funke) oder Drehbuchautor (Meisheit, "Lindenstraßen"-Papst). Ihre Hauptfigur, Peer Pedes, Ermittler beim Berliner LKA und war mal ein begabter Marathonläufer. Von Kindheit an auf Sieg getrimmt, von Mutti mit Leckereien versorgt, als Erwachsener ein bisschen desillusioniert. Dennoch voller Tatendrang und bereit, die Extra-Meile wieder in Angriff zu nehmen. Vor allem, als der verhasste Kollege und Klugscheißer Koslowski seine alten Rekorde bricht, da hinkt Pedes' Ego ordentlich hinterher. Er startet sein Training, doch gleich bei seinem ersten, quälend langem Trainingslauf, holt ihn nicht nur das Leben, sondern vor allem der Job, ein: Von der Oberbaumbrücke baumelt die Leiche eines Mannes - mit Laufschuhen. Die Ermittlungen beginnen, jetzt ist Tempo gefragt. Etwas, das ihm liegt - wenn der Mörder, oder die Mörderin?, ihm nicht nur immer schon ein, zwei Laufschuhlängen voraus wären. Denn es werden noch mehr Leichen seinen Weg pflastern und Pedes muss auf einmal ganz viele Bälle jonglieren: Job, Beziehung und Nachtleben. Mit dem eines Teil des Autoren-Duos Achilles hat ntv.de gesprochen: Hajo Schumacher über Tempo, Eleganz beim Laufen und gerissene Hosengummis.
Es sind verstörende Szenen: Ein Überwachungsvideo soll zeigen, wie Sean "Diddy" Combs in einem Hotelflur seine damalige Freundin verprügelt. Im Internet werden Rufe nach einer Strafe für den Rapper laut. Juristisch kann er jedoch nicht belangt werden, erklärt nun die Staatsanwaltschaft von Los Angeles.
Schulen werden zu Umerziehungslagern, Nachbarn zu Spitzeln, das eigene Zuhause zu einem Ort der Angst: In "Erwartung meiner nächtlichen Verhaftung" erzählt der uigurische Lyriker Tahir Hamut Izgil von Chinas Verfolgung, von der Zerstörung seiner Heimat - und davon, wie ihm die Flucht vor den Unterdrückern gelang.