
Die Krönung fällt ins Wasser
n-tv
Es ist eine ziemlich feuchte und vielleicht deshalb nicht ganz so fröhliche Veranstaltung. Doch sei's drum: Charles III. ist gekrönt, die Briten haben nun auch einen ominös gesalbten König. Und eine Königin Camilla, auch wenn ihre Rolle bei der Sause eher klein ausfällt. Aber wenigstens größer als die von Harry.
Zu sagen, Charles habe seinen persönlichen Helene-Fischer-Moment erlebt, wäre wohl etwas übertrieben. Die Fans der Schlager-Queen wurden bei Fischers Münchner Konzert im vergangenen Jahr dann doch noch ein bisschen nasser als die Zaungäste während der Krönung des Monarchen. Kaiserwetter allerdings hatte der britische König an seinem großen Tag den Untertanen auch nicht gerade mitgebracht.
Dabei hatte eigentlich alles noch gut und relativ trocken begonnen. Wer die feierliche Prozession auf der Prachtstraße "The Mall" und die Zeremonie beim Public Viewing auf einer der Videoleinwände in den Parks rund um den Buckingham-Palast mit eigenen Augen miterleben wollte, musste noch nicht einmal Schlange stehen. Jedenfalls dann nicht, wenn er oder sie sich pünktlich um 6 Uhr morgens einfand, als die Tore für die Schaulustigen geöffnet wurden. Kein Vergleich etwa zu den Zuständen nach dem Tod von Elizabeth II., als manche tagelang geduldig in Reih und Glied darauf gewartet hatten, sich persönlich von der aufgebahrten Queen zu verabschieden.
Möglicherweise ein Hinweis darauf, dass den Briten ihre Monarchie tatsächlich zusehends schnurz ist, wie eine Umfrage vor Kurzem nahelegte. Vielleicht aber auch nur dem Umstand geschuldet, dass die Parkflächen in Palast-Nähe dann doch sehr weitläufig sind und mit Sicherheit mehreren Zehntausend Menschen Platz boten. Oder aber eventuell auch schlicht nur eine Folge der Wettervorhersage. Denn nahezu pünktlich, als König Charles und seine Gemahlin Camilla um 10.20 Uhr Ortszeit zu ihrer ersten Kutschfahrt mit Ziel Westminster Abbey aufbrachen, setzte es ein, das berühmt-berüchtigte Londoner Mistwetter.
