Delfine nutzen Korallen als Medizin
n-tv
Im offenen Meer reibt sich eine Reihe von Delfinen nacheinander an Korallen: Auf den ersten Blick wirkt das skurril, hat für die schlauen Meeresbewohner jedoch eine wichtige Funktion, wie ein Forschungsteam herausfindet. Sie behandeln so Beschwerden und betreiben sogar Vorsorge.
Bestimmte Delfine nutzen Korallen und Schwämme zur Selbstbehandlung bei Hautproblemen. Darauf deuten die Studienergebnisse eines internationalen Forscherteams hin, die im Fachmagazin "iScience" veröffentlicht sind. Indopazifische Große Tümmler (Tursiops aduncus) wurden demnach im Roten Meer vor der Küste Ägyptens dabei beobachtet, wie sie sich an ausgewählten Korallen und Schwämmen rieben und dafür auch in einer Reihe anstellten. Die Wissenschaftler untersuchten die angesteuerten Meeresorganismen und fanden 17 Substanzen unter anderem mit antimikrobiellen Eigenschaften.
"Das Ergebnis hat uns überrascht und wir haben die Hypothese gewagt, dass die Delfine die Korallen und Schwämme nutzen, um die Haut prophylaktisch oder bei vorhandenen Irritationen mit den darin befindlichen günstigen Substanzen zu versorgen", erläutert Gertrud Morlock von der Universität Gießen. Sie hat die Studie zusammen mit Angela Ziltener von der Universität Zürich geleitet.
Das auffällige Verhalten sah Ziltener erstmals vor 13 Jahren bei Tümmlern im nördlichen Roten Meer. Auf Tauchgängen konnte die Wildtierbiologin diese aus der Nähe beobachten. "Es brauchte Zeit, um so mit den Delfinen tauchen zu können, dass mehrere spannende Beobachtungen möglich waren", berichtet sie. Schließlich konnten jene Korallen und Schwämme identifiziert werden, die die Meeressäuger immer wieder ansteuerten.
Starkregen und Hochwasser halten den Süden des Landes in Atem: Flüsse treten über die Ufer, Deiche und Dämme brechen, Häuser werden überschwemmt. Mindestens vier Menschen sterben in den Fluten. Es ist bereits das vierte große Hochwasserereignis innerhalb eines Jahres. Warum sich solche extremen Wetterlagen häufen könnten und was der Klimawandel damit zu tun hat, erklärt Hydrologe Bruno Merz im Interview.