Commerzbank profitiert von Zinswende
n-tv
Die erst kürzlich wieder in den DAX zurückgekehrte Commerzbank ist wegen der gestiegenen Zinsen mit einem Gewinnsprung in das Jahr gestartet. Ein Selbstläufer wird 2023 deswegen laut Vorstandschef Knof nicht. Die Probleme der polnischen Tochter mBank könnten zur Belastungsprobe werden.
Beflügelt von der Zinswende strebt die Commerzbank mit großen Schritten in Richtung Gewinnplus 2023. In den ersten drei Monaten verdiente der Konzern mit 580 Millionen Euro unter dem Strich fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor (298 Millionen Euro). Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand einen Überschuss "deutlich über dem von 2022" an, wie das vor Kurzem in den Dax zurückgekehrte Geldhaus bekräftigte.
"Wir sind mit viel Schwung ins Jahr gestartet und knüpfen damit nahtlos an das starke Vorjahr an", bilanzierte der Vorstandsvorsitzende Manfred Knof. "Wir sind voll auf Kurs, unsere Ziele für 2023 inklusive einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent zu erreichen." Unter dem Strich lieferte der Konzern das profitabelste Quartal seit 2011 ab. Allerdings heiße das nicht, "dass 2023 für uns ein Selbstläufer werden wird", sagte Knof in einer Telefonkonferenz. Nach 1,4 Milliarden Euro Überschuss im Gesamtjahr 2022 hatte der Manager bereits zur Bilanzvorlage im Februar für das laufende Jahr "ein deutlich höheres Konzernergebnis" in Aussicht gestellt.
Schon der Gewinn 2022 hätte erheblich höher ausfallen können, wäre nicht über eine Milliarde Euro Belastung im Zusammenhang mit Krediten in Schweizer Franken bei der polnischen Tochter mBank angefallen. Die Probleme bei der mBank machten sich im Auftaktquartal 2023 erneut bemerkbar und könnten auch im Gesamtjahr eine Belastung für die Commerzbank bleiben: 173 Millionen zusätzliche Vorsorge für Rechtsrisiken im Zusammenhang mit Schweizer-Franken-Krediten fielen in Polen an.
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