"China kann das nicht alleine schaffen"
n-tv
Die europäische Solarindustrie ist stark von China abhängig. Die Politik versucht, das zu ändern - für einige in der Branche geht es aber zu langsam voran. "Wir sollten endlich loslegen und uns nicht immer mit irgendwelchen Bedenken rumschlagen. Mich nervt das extrem", sagt Mario Kohle, Gründer des Start-ups Enpal.
Herr Kohle, die europäische Photovoltaikbranche befindet sich in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zu China. Die Politik will das ändern und die Produktion wieder stärker nach Europa holen. Auch Sie kaufen mit ihrem Unternehmen Enpal vor allem in China ein. Überlegen Sie schon, Ihre Lieferketten neu auszurichten?
Mario Kohle: China dominiert ganz klar die Produktion von Solaranlagen - bei einem Teilprodukt, den Wafern, sind es zum Beispiel 97 Prozent. Das heißt, 97 Prozent der Solaranlagen sind einmal durch China gegangen. Wir sind extrem zufrieden mit unseren chinesischen Partnern. Gerade durch die jüngsten Krisen ist das Vertrauen noch einmal gestärkt worden. Ich glaube aber, dass das, was China produzieren kann, gar nicht ausreichen wird. Der Bedarf ist gigantisch, denn wir müssen unser Stromsystem weltweit komplett auf erneuerbare Energien umstellen. China kann das auch nicht alleine schaffen. Also ja, auch wir gucken uns natürlich immer um.
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