
Bund verkauft Post-Aktien und stopft Haushaltsloch
n-tv
Für mehr als zwei Milliarden Euro wirft der Bund Aktien der Post auf den Markt. Die Einnahmen sollen in den Ausbau des Schienennetzes investiert werden.
Die Bundesrepublik Deutschland reduziert ihre Beteiligung an der Deutschen Post. Wie die staatseigene Bank KFW mitteilte, wird sie sich von 50 Millionen Aktien über ein beschleunigtes Platzierungsverfahren trennen. Ihre Beteiligung an dem Logistikkonzern wird dadurch von derzeit knapp 20,5 auf 16,5 Prozent sinken. Die Platzierung bei institutionellen Investoren soll noch im Tagesverlauf beginnen. Bezogen auf den heutigen Schlusskurs von 44,41 Euro könnte der KFW damit ein Erlös von gut 2,2 Milliarden Euro zufließen. Die KFW bleibt auch nach Abschluss der Transaktion der größte Einzelaktionär bei der Deutschen Post. Sie hat sich verpflichtet, für 90 Tage keine weiteren Aktien zu verkaufen.
Der Bund rechnet in diesem Jahr mit Milliardeneinnahmen aus der Veräußerung von Bundesbeteiligungen. In einer Beschlussvorlage zur Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Bundestages war von vier Milliarden Euro die Rede. Mit dem Geld soll unter anderem das Eigenkapital der Bahn gestärkt werden, um den Investitionsbedarf zu decken. Der Bund ist unter anderem an der Deutschen Telekom, der Post (DHL) sowie an der Commerzbank beteiligt. Das Coba-Paket hat einen Wert von rund zwei Milliarden Euro. Das Problem seit Jahren: Beim aktuellen Aktienkurs müsste die Regierung ihre Papiere mit Verlust verkaufen. Die Erlöse würden zudem an den Bankenrettungsfonds SOFFIN gehen, nicht in den Haushalt fließen.
Der Energieversorger Uniper ist beinahe komplett verstaatlicht. Die Wettbewerbsauflagen der EU-Kommission sehen vor, dass die Beteiligung bis spätestens 2028 auf maximal 25 Prozent plus eine Aktie reduziert werden muss. Einem Insider zufolge könnte die Bundesregierung noch in diesem Jahr mit dem Verkauf von Uniper-Anteilen beginnen.
