Bund ebnet Weg für Forschungsschiff "Polarstern II"
n-tv
Das Forschungsschiff "Polarstern" sorgte mit seiner jüngsten Expedition zum Nordpol für Aufsehen. Doch der in die Jahre gekommene Eisbrecher soll nun einen modernen Nachfolger bekommen. Der Bundestag genehmigt eine Budgetanpassung, mit der die Ausschreibung des Bauauftrags beginnen kann.
Der Bundestag macht den Weg frei für den lange erwarteten Bau des Forschungsschiffes "Polarstern II". Der Haushaltsausschuss genehmigte Zusatzmittel, damit das für die Klimaschutzforschung wichtige Großprojekt ausgeschrieben werden kann. Der Neubau soll 2027 die alternde "Polarstern" ersetzen, die zuletzt als Basis der spektakulären Mosaic-Mission diente. Das Schiff trieb 2019/20 ein Jahr lang im Eis um den Nordpol, während Wissenschaftler aus vielen Ländern die Auswirkungen des Klimawandels erforschten.
Auf den lukrativen Auftrag für die "Polarstern II" warten deutsche Werften seit Jahren. Allerdings muss eine Bestellung im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro europaweit ausgeschrieben werden. Die Planungen für den Neubau laufen seit 2012, doch 2020 wurde ein erster Anlauf zur Vergabe abgebrochen. Damals war von einem Preis von etwa 500 Millionen Euro die Rede. Seitdem wurden die Anforderungen an Einsatzfähigkeit und Umweltfreundlichkeit des Forschungseisbrechers noch einmal erweitert, sodass das Schiff deutlich teurer werden dürfte.
Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven als Betreiber des Schiffes hat die Ausschreibung formuliert, zuständig ist das Bundesforschungsministerium. Für das laufende Haushaltsjahr 2022 wurden zwei Millionen Euro Zusatzmittel genehmigt.