Bund arbeitet an Abschaltplan für Industrie
n-tv
Sollten die russischen Gaslieferungen ausbleiben, will Deutschland vorbereitet sein. Dafür erarbeiten die Bundesregierung und Industrie einen Notfallplan. Sie müssen entscheiden, welche Unternehmen bei einer Energiekrise zuerst vom Netz müssen.
Für den Fall eines Gas-Lieferstopps aus Russland bereitet die Bundesregierung Gespräche mit der Industrie und Energiewirtschaft vor. Das teilt die Bundesnetzagentur mit Sitz in Bonn mit. Unter ihrer Federführung werde überlegt, welche Unternehmen im Notfall als erstes vom Netz genommen werden sollen. "Haushaltskunden unterliegen in einer solchen Situation einem besonderen gesetzlichen Schutz und werden vorrangig versorgt", betonte ein Sprecher der Behörde. Unternehmen indes bekämen - je nach Größe und Relevanz - Verbrauchsobergrenzen zugewiesen. Das bedeutet: Industriebetriebe, die besonders viel verbrauchen, würden vermutlich als Erste abgeklemmt. Dies würde vor allem jene im Osten oder Süden des Landes treffen.
Fielen die Gaslieferungen aus Russland aus, blieben die aus Norwegen oder den Niederlanden. Doch die würden nur schwer durch die Leitungen bis in den Osten und Süden vordringen, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Kreise der Bundesnetzagentur.
Ein Plan, welche Firmen konkret von solchen Maßnahmen betroffen wären, stehe bislang allerdings noch nicht fest, berichtet das "Handelsblatt". Demnach hatten sich am heutigen Freitag bereits Vertreter der Bundesnetzagentur und des Wirtschaftsministeriums mit Vertretern des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft getroffen. Aber auch einzelne Unternehmen seien schon eingebunden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Branchen- und Regierungskreise.
Erstmals in der Geschichte steigt der Dow Jones über die 40.000er-Marke. Am Ende schloss er aber 0,1 Prozent leichter mit 39.869 Zählern. Auch die anderen großen Indizes machen kleinere Verluste. Eine Investition einer Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett beflügelt indes die Aktie eines Schweizer Versicherers.
China ist ein Powerhaus für erneuerbare Energien. Die Volksrepublik hat vergangenes Jahr Solaranlagen mit einer Kapazität von 216 Gigawatt installiert und zur Wut westlicher Hersteller so viele weitere gebaut, dass die Preise weltweit um 50 Prozent gefallen sind. Gleichzeitig hat China 2023 Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von fast 50 GW in Betrieb genommen und mit dem Bau von weiteren 70 GW begonnen - 19-mal mehr als der Rest der Welt zusammen! Die Erklärung für diesen Widerspruch? "Kein Land denkt Wirtschaft und Klima so gut zusammen wie China", sagt Barbara Pongratz von der Universität Bremen. Das Prinzip der chinesischen Energiewende sei allerdings Sicherheit, erklärt die Expertin für chinesische Umwelt- und Klimapolitik im "Klima-Labor". "Erst bauen, dann zerstören." Doch es läuft längst nicht alles perfekt: Viele chinesische Provinzen haben die grüne Marschroute von Staatschef Xi Jinping bisher nicht verinnerlicht, fürchten das Ende ihres Wohlstands und wissen, dass sie sich nicht auf ihre Nachbarn verlassen können, wenn Energie knapp wird.