Bitcoin-Einführung in Zentralafrikanischer Republik weckt Argwohn
n-tv
In der Zentralafrikanischen Republik haben gerade mal zehn Prozent der Bevölkerung einen Internetzugang. Trotzdem erlaubt die Regierung Bitcoin als Zahlungsmittel. An wen sich das Gesetz wendet, ist unklar. Auch Geschäftsleute sind ratlos. Experten finden die Entscheidung "verdächtig".
Es klingt nach einer seltsamen Idee: Die Zentralafrikanische Republik, laut Vereinten Nationen eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt, erlaubt die Kryptowährung Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel. Der Staat ist abhängig von internationaler Hilfe und befindet sich seit neun Jahren im Bürgerkrieg. Da zudem nur etwa jeder zehnte Einwohner Zugang zu Internet oder Strom hat, stellt sich für viele die Frage, was die Regierung mit dem Schritt beabsichtigt. So wurde der Verdacht laut, dass Bangui auf diese Weise dubiose Transaktionen erleichtern möchte.
Die UNO, westliche Staaten und internationale Nichtregierungsorganisationen (NGO) hatten der Regierung zuletzt vorgeworfen, die Zentralafrikanische Republik Russland und dessen Söldnern von der berüchtigten Wagner-Gruppe ausgeliefert zu haben. Im Tausch für Rohstoffe soll es militärische Hilfe gegen die Rebellen im Land geben. Moskau leidet seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine unter internationalen Sanktionen. Bangui beklagt sich fortwährend über ein seit 2013 bestehendes UN-Waffenembargo.
Ende April hatte Präsident Faustin Archange Touadéra überraschend verkündet, das Parlament habe ein Gesetz verabschiedet, das die Durchführung aller Transaktionen in Kryptowährung erlaube und Bitcoin neben dem Franc CFA als Referenzwährung einführe. Jegliche Zahlungen mit der Online-Währung, bis hin zu Steuern, sind erlaubt. Bis dahin gab es eine solche Regelung nur im mittelamerikanischen El Salvador.
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