Beyoncé kann auch Country
n-tv
Nach 32 Grammys und über 200 Millionen verkauften Tonträgern setzt Beyoncé tatsächlich noch einen drauf. Mit ihrem Country-Album "Cowboy Carter" setzt die R'n'B-Queen aus Texas ein großes musikalisches Ausrufezeichen.
Justin Timberlake zündet die Comeback-Rakete, Shakira tanzt sich zurück ins Leben und Beyoncé mischt die amerikanischen Country-Charts auf: Die Pop-Titanen aus Übersee lassen es im März 2024 aber mal so richtig krachen. Vor allem Letztgenannte trifft mit ihrem radikalen Stilwechsel voll ins Schwarze. Statt mit überpudertem Diva-Pop kommt Beyoncé dieser Tage mit einer melodischen Mixtur aus R’n’B und Country um die Ecke. Diese Mische sorgt für ein absolutes Novum in der Geschichte der amerikanischen Hitlisten. Mit der Single "Texas Hold 'Em" erreicht Beyoncé als erste afroamerikanische Sängerin die Spitze der Country-Charts.
Während die lassoschwingenden Cowboyhutträger zwischen Houston und Colorado aus dem Staunen nicht mehr rauskommen, tänzelt Beyoncé selbstbewusst und hüftschwingend übers Line-Dance-Parkett. Auch zwei Gänge tiefer beeindruckt die 32-fache Grammy-Preisträgerin mit musikalischer Finesse und eindringlicher Präsenz. Ein paar Gospel-Backgrounds, das schallende Klatschen eines Lederhandschuhs auf einem Huftierhinterteil und der unverkennbare Vibrato der Hauptprotagonistin machen auch die zweite Single "16 Carriages" zu einem besonderen Track.
Bereits mit den beiden "Cowboy Carter"-Appetizern beweist Beyoncé, dass sie nicht nur Pop, R’n’B, Soul und Hip Hop kann. Kenner der in Glitzer und Gold gelegten Knowles-Biografie wissen natürlich längst, dass sich die gebürtige Texanerin hier nicht in völlig neue Territorien wagt. Beyoncé wuchs einst selbst unter Cowboys auf und zeigte bereits im Jahr 2016 auf der Bühne der CMA Awards gemeinsam mit den Dixie Chicks, dass sie auch umrahmt von Banjo- und Gitarrenklängen alles im Griff hat. Nun soll auch der Rest der Welt die Lauscher spitzen und große Augen machen, wenn die Sängerin zur großen Yeehaw!-Sause lädt.