Ballettdirektor erklärt seine Kot-Attacke in der Staatsoper
n-tv
In Hannover kommt es zum Eklat, als Marco Goecke und eine Journalistin aufeinandertreffen: Der Ballettdirektor schmiert ihr Hundekot ins Gesicht. Die Aktion an sich bereut der 50-Jährige danach und erklärt, wie es überhaupt dazu kommen konnte - die Redakteurin aber kritisiert er weiter.
Der nach einer Attacke mit Hundekot auf eine bekannte Zeitungskritikerin suspendierte Ballettdirektor der Staatsoper Hannover, Marco Goecke, hat seine Tat mit jahrelangen negativen Berichten über seine Arbeit erklärt. "Es gibt einen Moment, wo ich mich persönlich angegriffen fühle", sagte Goecke dem Norddeutschen Rundfunk (NDR). Die Kritiken seien "unterste Schublade". Er räumte mit Blick auf seine Attacke zugleich ein, dass die "Wahl der Mittel sicher nicht super war".
Goecke war zuvor von der Staatsoper der niedersächsischen Hauptstadt mit sofortiger Wirkung suspendiert und mit einem Hausverbot belegt worden, nachdem er bei einer Ballettpremiere die Journalistin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) im Foyer konfrontiert und ihr bei einer Auseinandersetzung Hundekot ins Gesicht geschmiert hatte. Sie erstattete Anzeige, die Polizei ermittelt daher unter anderem wegen Körperverletzung.
Er sei "ein bisschen erschrocken über mich selbst", fügte Goecke mit Blick auf seine Attacke im NDR an. Aber er sehe sich und seine Arbeit durch die Betroffene "über Jahre" hinweg "beschmutzt". Er bekomme oft gesagt, dass dies ein "Preis" sei, den ein in der Öffentlichkeit stehender Mensch zahlen müsse. Er sei aber "ab einem gewissen Punkt" anderer Meinung. Die Kritiken seien selbst "auf dem Niveau eines Scheißhaufens", fügte der Künstler in dem Interview an. Die Hundekotattacke erklärte er dabei zugleich mit einem "Zufall" und "sehr unglücklichen Verstrickungen". Er habe während der Konfrontation gerade eine Tüte mit Hinterlassenschaften seines Hundes bei sich gehabt, die er eigentlich nur habe entsorgen wollen.