
Bahn hängt Papierpläne doch noch länger aus
n-tv
Die Deutsche Bahn will keine weißen Ankunftspläne mehr an den Bahnhöfen aufhängen. Das sorgt für Kritik von einem Sozial- sowie einem Fahrgastverband. Jetzt rudert der Konzern zurück: Die Pläne wird es weiterhin geben - womöglich aber nicht für immer.
Die Deutsche Bahn lässt die gedruckten Ankunftspläne in den Bahnhöfen nun doch hängen. Die Bahn nehme die Kritik von Öffentlichkeit und Verbänden ernst und ihre Entscheidung zurück, die Pläne mit dem Fahrplanwechsel zum 15. Dezember abzuhängen, teilte sie jetzt mit. Infrastruktur-Vorstand Berthold Huber habe die Streichung der Papierpläne persönlich gestoppt, berichtete die "Bild"-Zeitung. Die Bahn kündigte nun an, dass die Nutzung der Pläne in den Bahnhöfen in der kommenden Fahrplanphase - also bis Dezember 2025 - "umfassend evaluiert" werden soll. Dann werde die Bahn gemeinsam mit den Verbänden "mögliche nächste Schritte beraten".
Am Donnerstag hatten der Sozialverband VdK und der Fahrgastverband Pro Bahn die Abschaffung der weißen Ankunftspläne kritisiert. "Die geplante Abschaffung von analogen Aushängen, auch wenn es bisher nur die Ankunftspläne betrifft, verschärft das Gefühl des Abgehängtseins, insbesondere bei allen, die nicht durchgängig digital unterwegs sind - Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderungen oder arme Menschen", sagte Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ohne Not werden Menschen von wichtigen Informationen ausgeschlossen."
Der Vorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Detlef Neuß, sagte dem Redaktionsnetzwerk: "Wir sind der Meinung, die gedruckten Fahrpläne könnten ruhig noch weiter aushängen." Viele Leute orientierten sich lieber "in Ruhe" an den Plänen, anstatt die digitalen Anzeigen zu nutzen.
