Bahn erwartet 2023 trotz Passagier-Ansturm Milliardenverlust
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Im operativen Geschäft freut sich die Deutsche Bahn 2022 zwar über schwarze Zahlen, der Verlust im Rekord-Unpünktlichkeitsjahr liegt unterm Strich dennoch bei knapp 230 Millionen Euro. Dass es nicht deutlich mehr ist, ist der Logistik-Tochter Schenker zu verdanken. Für 2023 sieht die finanzielle Lage noch düsterer aus.
Mit Blick auf die Fahrgastzahlen hat die Deutsche Bahn die Pandemie weit hinter sich gelassen - finanziell bleibt die Lage angespannt. Zwar schrieb der bundeseigene Konzern 2022 im operativen Geschäft wieder schwarze Zahlen, wie Bahnchef Richard Lutz bei der Präsentation der Geschäftszahlen mitteilte. Doch unterm Strich stand ein Verlust von rund 227 Millionen Euro. Dass das Minus nicht größer war, lag an der Logistiktochter DB Schenker, die im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis einfuhr. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) machte Schenker rund 1,8 Milliarden Euro Gewinn. Einen solchen Schub könnte der Konzern wohl auch in den kommenden Jahren gut gebrauchen.
Für 2023 rechnet Finanzvorstand Levin Holle auch im operativen Bereich wieder mit einem konzernweiten Minus von rund einer Milliarde Euro. Doch derzeit ist die Bahn angehalten, einen Verkauf der Logistiktochter zu prüfen. Diesen Auftrag hatte im Dezember der Aufsichtsrat erteilt. Mit den erwarteten Milliardenerlösen soll vor allem der hohe Schuldenstand abgebaut werden. Die Finanzschulden stiegen im vergangenen Jahr auf mehr als 31 Milliarden Euro. Für 2023 könnte der Schuldenberg laut Holle auf rund 33 Milliarden Euro anwachsen.
Kaum ein Rohstoff reagiert so sensibel auf internationale Krisen wie Erdöl. Die ersten Entwicklungen nach der iranischen Attacke auf Israel fallen überraschend aus: Die wichtigsten Ölpreise sinken unter der Marke von 90 Dollar je Fass und und damit deutlich unter die Höchststände der vergangenen Woche.