Börsenprofis blicken zuversichtlicher auf Konjunktur
n-tv
Die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten steigen - der Konjunkturoptimismus der Börsenexperten allerdings auch. Grund ist die sich abzeichnende Entspannung an der Corona-Front. Dies dürfte vor allem den Dienstleistern zugute kommen.
Trotz der Omikron-Welle blicken Börsenprofis wieder optimistischer auf die Konjunktur in Deutschland. Das Barometer für die Einschätzung der nächsten sechs Monate stieg im Februar um 2,6 auf 54,3 Punkte und damit das zweite Mal in Folge, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 55,0 Zähler gerechnet. Die Lage wurde ebenfalls besser bewertet als zuletzt, allerdings nicht ganz so gut wie erwartet.
"Der Konjunkturausblick für Deutschland verbessert sich im Februar erneut, trotz wachsender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die befragten Fachleute rechneten mit einer Entspannung bei den Corona-bedingten Einschränkungen und einer Konjunkturerholung im ersten Halbjahr 2022. Sie gingen weiter von einer nachlassenden Inflation aus. Diese dürfte jedoch langsamer sinken als ursprünglich gedacht. "Als Folge rechnen inzwischen mehr als 50 Prozent der Expertinnen und Experten mit einer Erhöhung der kurzfristigen Zinsen im Euro-Gebiet in den nächsten sechs Monaten", erläuterte Wambach.
Im Gesamtjahr 2021 war die deutsche Wirtschaft zwar um 2,8 Prozent gewachsen. Aber zwischen Oktober und Dezember ließ die Konjunktur um 0,7 Prozent zum Sommer-Quartal nach. Für 2022 erwarten Ökonomen insgesamt wieder mehr Wachstum als im Vorjahr, allerdings dürfte die Corona-Variante Omikron zu Jahresanfang Firmen und Verbraucher noch belasten. Wenn dies nachlässt, dürfe es konjunkturell spürbar bergauf gehen. Bund und Länder dürften am Mittwoch den Weg für weitere Lockerungen der Corona-Einschränkungen ebnen.