Archäologen legen Sklavenzimmer bei Pompeji frei
n-tv
Altertumswissenschaftler sind begeistert. In der Nähe von Pompeji stoßen sie auf ein Zimmer in einem Dienstbotenquartier. Diese Entdeckung sei "wichtiger" und gebe mehr Aufschluss über das antike Leben als eine schöne Statue, so der deutsche Museumsdirektor.
Archäologen haben nördlich der versunkenen Stadt Pompeji ein weiteres Sklavenzimmer freigelegt, das einen Einblick in die Lebensrealität der Menschen der untersten Schicht vor rund 2000 Jahren gibt. Die Einrichtung des Zimmers in der Villa Civita Giuliana in rund 600 Metern Entfernung von der antiken Stadt deute darauf hin, dass es innerhalb des Dienstbotenquartiers eine Hierarchie gegeben haben könnte, teilte die Ausgrabungsstätte mit. So seien zwei unterschiedliche Arten von Betten gefunden worden - eines extrem einfach und ohne Matratze, das andere komfortabler. Zudem standen zwei kleine Schränke in dem Zimmer.
Es handele sich in gewisser Weise um eine Entdeckung, "die wichtiger ist und mehr Aufschluss gibt über das antike Leben als eine schöne Statue", schrieb der deutsche Museumsdirektor von Pompeji, Gabriel Zuchtriegel, auf der Online-Plattform, die bis vor Kurzem Twitter hieß.
Die einfache Bettform war auch in einem anderen Sklavenzimmer gefunden worden, das im Jahr 2021 freigelegt wurde. Die Archäologen nehmen an, dass dieser Raum gleichzeitig den Sklaven als Unterkunft diente und als Abstellkammer genutzt wurde. Weitere Arbeiten an dort gefundenen Keramikgefäßen und Amphoren ließen nun erkennen, unter welchen prekären und unhygienischen Bedingungen die Menschen dort lebten, geht aus der Mitteilung hervor.