
Amerika viel früher besiedelt als gedacht
n-tv
Bisher hieß es: Amerika wurde erst nach dem Höhepunkt der letzten Eiszeit besiedelt, also vor etwa 20.000 Jahren. Ein Grund für die Annahme: Vorher sei die Einwanderung über die Beringstraße zu schwierig gewesen. Funde zeigen aber, dass Menschen schon viel früher da waren.
Menschen haben den amerikanischen Kontinent schon wesentlich früher besiedelt als bisher angenommen - so das Resultat einer Studie. Forscher haben im US-Bundesstaat New Mexico mehrere Gruppen von Fußspuren entdeckt, die zum Teil mindestens 23.000 Jahre alt sind. Demnach betraten die ersten Amerikaner den Kontinent nicht erst deutlich nach dem Höhepunkt der letzten Eiszeit vor grob 20.000 Jahren, sondern schon Jahrtausende früher. Die im Fachjournal "Science" veröffentlichte Entdeckung wirft auch ein neues Licht auf die Frage, ob der Mensch für das Aussterben vieler Großsäuger auf dem Kontinent verantwortlich war.
"Die Ausbreitung nach Amerika ist das letzte Kapitel der Migration des modernen Menschen nach dem Verlassen Afrikas", schreibt das Team um Matthew Bennett von der britischen Bournemouth University. Zwar war klar, dass der Mensch Amerika von Sibirien aus erreichte, offen war aber der Zeitpunkt. Weil während des Letzteiszeitlichen Maximums (LGM) vor grob 20.000 Jahren ein Eispanzer den Zutritt nach Nordamerika versperrte, gingen Experten davon aus, dass der Kontinent erst deutlich später besiedelt wurde - entweder entlang der Pazifikküste oder über einen eisfreien Korridor im Landesinnern. Funde, die auf eine frühere Einwanderung hindeuteten, waren bislang umstritten.
