"Voyager"-Sonden haben jede Grenze überschritten
n-tv
Rund 45 Jahre sind die "Voyager"-Raumsonden inzwischen schon unterwegs. Heute sind sie die am weitesten von der Erde entfernten menschengemachten Objekte und längst in zuvor unerkundeten Regionen vorgedrungen. Jetzt aber beginnen sie zu schwächeln.
Weit, weiter, "Voyager": Noch nie haben sich menschengemachte Objekte so weit von der Erde entfernt wie diese beiden Zwillingssonden der US-Raumfahrtbehörde NASA. Seit rund 45 Jahren sind "Voyager 1" und "Voyager 2" nun schon unterwegs. Inzwischen haben beide die Heliosphäre der Sonne verlassen und sind in Regionen vorgedrungen, die nie zuvor eine Raumsonde erkundet hat.
Aber die weiteste Reise der Raumfahrtgeschichte scheint sich ihrem Ende zu nähern: Zwar fliegen beide unbemannten Sonden noch und senden auch weiter Daten, aber in den vergangen drei Jahren haben die zuständigen NASA-Wissenschaftler bereits mehrere Instrumente an Bord abgeschaltet, um die verbleibende Energie zu strecken. Die Kraft der Sonden nimmt Jahr für Jahr ab - und die Ingenieure müssen sich daran anpassen. Dafür müssen sie häufig jahrzehntealte Dokumente lesen oder längst in Rente gegangene NASA-Ingenieure kontaktieren.
Bei "Voyager 1" kämpfen die Wissenschaftler zudem gerade mit einem Datenproblem. Zwar scheine die Sonde normal zu funktionieren, aber das Kontrollsystem zeige völlig unterschiedliche Daten an. "So ein Mysterium ist zu diesem Zeitpunkt in der Mission keine Überraschung", sagte Chef-Wissenschaftlerin Suzanne Dodd. "Die Sonden sind beide fast 45 Jahre alt, viel mehr als die Planer der Mission je erwartet hätten. Und wir sind jenseits der Heliosphäre der Sonne - einer Umgebung mit hoher Strahlung, in der kein Raumschiff je geflogen ist. Für die Ingenieure gibt es also große Herausforderungen."
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