
Vier-Milliarden-Projekt: Ariane 6 startet erfolgreich ins All
n-tv
Sie soll Europas Raumfahrt aus der Krise helfen. In Französisch-Guayana startet Ariane 6 zu ihrem Jungfernflug ins All. In Zukunft soll die Trägerrakete Satelliten in den Weltraum bringen.
Vier Jahre später als ursprünglich geplant ist Europas neue Trägerrakete erstmals ins All gestartet. Die Ariane 6 hob um 16.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana zu ihrem Jungfernflug ab. Die Rakete soll künftig für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber Satelliten ins All befördern und damit Europas Raumfahrt aus der Krise holen.
Bei ihrem ersten Start, der wegen eines "kleinen Problems" am Boden um eine Stunde verschoben werden musste, hat die neue Trägerrakete knapp 20 "Passagiere" an Bord: Mikrosatelliten von Universitäten und wissenschaftliche Experimente, darunter auch einige aus Deutschland. Das Vorgängermodell Ariane 5 war nach 27 Jahren im Einsatz im Juni vergangenen Jahres zum letzten Mal gestartet. Seitdem konnten die Europäer nicht mehr eigenständig Satelliten in die Umlaufbahn bringen.
Für den Chef der europäischen Raumfahrtagentur, Josef Aschbacher, markiert die Ariane 6 eine neue Ära der autonomen und vielseitigen Raumfahrt. Die Rakete kann Satelliten in verschiedene Orbits ausliefern. Sie kann mit zwei oder vier Boostern ausgestattet werden und geostationäre Satelliten mit einem Gesamtgewicht von 11,5 Tonnen ins All bringen. Bei Satelliten mit niedriger Erdumlaufbahn sind bis zu 21,6 Tonnen Gesamtgewicht möglich.
