Verglühter Weltraummüll verschmutzt die Stratosphäre
n-tv
In Aerosolen in der Stratosphäre sind oft Elemente von Meteoriten und Vulkanausbrüchen enthalten. Doch die Teilchen bergen auch Metalle, die nur von Raumfahrzeugen stammen können - mit möglichen Folgen für das Erdklima.
Wenn ausgediente Raketenstufen oder Satelliten auf die Erde zurückstürzen, gilt die Hauptsorge der Experten zumeist herabfallenden Trümmerteilen, die für Menschen gefährlich sein könnten. Doch auch jener Anteil des Weltraummülls, der in der Atmosphäre verglüht, könnte Gefahren bergen. Denn er hinterlässt Spuren in der Stratosphäre, wie eine Untersuchung von 500.000 Aerosol-Partikeln aus der Stratosphäre durch ein US-britisches Forschungsteam zeigt. Wie die Gruppe in den "Proceedings" der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften ("PNAS") berichtet, enthalten viele dieser Tröpfchen Metalle, die nur von Raumfahrzeugen stammen können.
"Wir haben über 20 unterschiedliche Elemente in den Aerosol-Partikeln nachgewiesen", schreiben Daniel Murphy von der US-Wetter- und Ozeanografie-Behörde NOAA und seine Kollegen. "Die Häufigkeiten dieser Stoffe sind in guter Übereinstimmung mit den in Raumfahrzeugen verwendeten Legierungen."
Als Aerosole bezeichnen Forscher winzige Partikel mit Größen zwischen einem Nanometer und mehreren hundert Mikrometern, die in der Luft schweben und hauptsächlich aus einer Flüssigkeit mit Beimischungen aus festen Bestandteilen bestehen. Die Aerosole in der von 12 bis 50 Kilometer Höhe reichenden Stratosphäre bestehen hauptsächlich aus Schwefelsäure. Diese entsteht zu einem großen Teil aus von Vulkanen ausgestoßenem Schwefel.