"Tiefe Frustration": Trump führte nach Katar-Angriff wütendes Telefonat mit Netanjahu
ProSieben
Israels Premier Netanjahu erhöht nach dem Angriff in Doha den Druck auf Katar. Das Emirat weist seine Worte scharf zurück. Unterdessen sorgt Netanjahu mit Äußerungen zu "Strandgrundstücken" in Gaza für Aufsehen.
Israel erhöht ungeachtet internationaler Kritik an seinem offenbar fehlgeschlagenen Luftangriff in Katar auf die Führungsspitze der islamistischen Terrororganisation Hamas den Druck. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rief Katar nach Angaben seines Büros auf, die Hamas-Anführer auszuweisen und warnte: "Ich sage Katar und all den Ländern, die Terroristen Unterschlupf gewähren, entweder weist ihr sie aus oder zieht sie zur Rechenschaft. Denn wenn ihr es nicht tut, dann werden wir es tun." Katars Außenministerium wies seine "rücksichtslosen Äußerungen" scharf zurück. Katar verurteile "die ausdrücklichen Drohungen mit künftigen Verletzungen der staatlichen Souveränität", heißt es in einer auf X veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums. Netanjahus Worte seien ein "beschämender Versuch", Israels Angriff in der katarischen Hauptstadt vom Dienstag (9. September) zu rechtfertigen. Israels Luftwaffe hatte versucht, die Führungsspitze der Hamas in Doha anzugreifen. Ein Ziel war Berichten zufolge Chalil Al-Haja, der höchste Hamas-Führer im Ausland, der auch die Hamas-Delegation bei den indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe leitet. Nach Hamas-Angaben schlug die Attacke jedoch fehl, es sei kein Mitglied der Delegation getötet worden. Sechs Menschen seien aber ums Leben gekommen, darunter Al-Hajas Sohn und sein Büroleiter. Der Angriff war international verurteilt worden. Nach Einschätzung des katarischen Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani könnte der Angriff negative Folgen für die Geiseln im Gazastreifen haben. "Ich denke, das, was Netanjahu gestern getan hat, hat jede Hoffnung für diese Geiseln zunichtegemacht", sagte er am Mittwoch (10. September) in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN. Katar vermittelt zusammen mit Ägypten und den USA im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas.
