Teenager-Suizide alarmieren Experten
n-tv
Als Jugendlicher hat man noch keine echten Sorgen, mag so mancher Erwachsener denken. Weit gefehlt. Rund 500 junge Menschen sind jedes Jahr so verzweifelt, dass sie sich das Leben nehmen. Obwohl die meisten eigentlich gar nicht tot sein wollen.
Aus den Zeilen sprechen Verzweiflung, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit. Das Gefühl, nicht gebraucht und nicht geliebt zu werden, nichts wert zu sein. "Ich will sterben" ist deshalb ein Satz, den die Ehrenamtlichen bei U25, einer Online-Anlaufstelle für junge Menschen mit Suizidgedanken, oft lesen. Das Gefühl, lieber tot sein zu wollen als weiterzuleben, kennen erschreckend viele Kinder und Jugendliche: Rund 500 bringen sich Jahr für Jahr in Deutschland um. 10 bis 20 Mal so viele unternehmen seriösen Schätzungen zufolge zudem den Versuch, sich das Leben zu nehmen.
Damit ist Suizid in der Altersklasse der 15- bis 24-Jährigen neben Verkehrsunfällen die häufigste Todesursache. Zudem gibt es bei jungen Menschen unter allen Altersgruppen die meisten Suizidversuche. 2019 - neuere Zahlen hat das Statistische Bundesamt noch nicht veröffentlicht - schieden 471 unter 25-Jährige aus eigenem Zutun aus dem Leben. Das war zwar der niedrigste Stand seit vielen Jahren, doch Fachleute sind alarmiert. Denn seither wirbelt die Corona-Pandemie das Leben gerade auch der jungen Menschen durcheinander.