
Spart die Zeitumstellung wirklich Strom?
n-tv
Die Zeitumstellung ist umstrittene Praxis mit langer Tradition. Hauptargument für das Drehen an der Uhr war von Anfang an: Das Tageslicht soll effektiver genutzt und dadurch weniger Strom verbraucht werden. Doch sind die erhofften Energieeinsparungen tatsächlich belegbar?
Bereits am Ende des 18. Jahrhunderts schlug der amerikanische Wissenschaftler und Staatsmann Benjamin Franklin vor, den Verbrauch von Kerzen durch früheres Aufstehen und Zubettgehen zu reduzieren. Er wollte zwar dafür die Uhrzeit nicht verstellen. Doch seine Absicht trifft den Kern der Argumentation, mit der für die Einführung der Sommerzeit plädiert wurde: Wir gleichen den Zeitraum der menschlichen Aktivitäten besser ans nutzbare Tageslicht an, um Energie und Kosten für Beleuchtung zu sparen.
Vor dem Hintergrund knapper Energie-Ressourcen während des Ersten Weltkriegs wurde 1916 im Deutschen Reich die Sommerzeit eingeführt. Ein Großteil Europas tat dies ebenfalls. Nach Kriegsende kehrten die meisten Länder zur Normalzeit zurück. Im und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederholte sich dies. Ab 1950 gab es in Deutschland vorerst keine Sommerzeit mehr.
