
Sind "Lefties" wirklich kreativer und sportlicher?
n-tv
Schon als Baby im Bauch der Mutter nuckeln manche Linkshänder am linken Daumen. Im dritten Lebensjahr ist meist klar, mit welcher Hand ein Kleinkind greift, einen Ball wirft oder malt. Rund 10,6 Prozent der Menschen sind laut einer Studie aus dem Jahr 2020 Linkshänderinnen und Linkshänder, darunter etwas mehr Männer als Frauen. Über sogenannte Lefties gibt es zahlreiche Mythen. Manche halten sie für kreativer oder gar intelligenter, andere spotten über Ungeschicklichkeit. Sogar der Irrglaube, dass Linkshänder eine kürzere Lebenserwartung hätten, hält sich hartnäckig. Was ist dran an den Stereotypen? Ein Überblick:
Welche Unterschiede zwischen Links- und Rechtshändern sind wissenschaftlich belegt?
Bei Linkshändern ist bei motorischen Tätigkeiten die rechte Gehirnhälfte aktiv, bei Rechtshändern dagegen die linke. Ansonsten unterscheiden sich Links- und Rechtshänder kaum. "Vielleicht ist der größte Irrglaube, anzunehmen, dass Unterschiede in der Händigkeit überhaupt folgenreich sein müssen", sagt der Psychologe Ulrich Tran, der an der Universität Wien zu diesem Thema forscht. Der Biopsychologe Sebastian Ocklenburg von der MSH Medical School Hamburg ist Co-Autor der 2020 veröffentlichten Studie. "Ob jemand linkshändig wird, ist zu 25 Prozent durch genetische Faktoren bestimmt", sagt er. Zudem spielten Umweltfaktoren eine Rolle, etwa das Geburtsgewicht oder ob man gestillt worden sei.
