Quagga-Muscheln verstopfen Wasserleitungen
n-tv
Millionen Menschen sind auf den Bodensee als Trinkwasserspeicher angewiesen. Doch eine invasive Muschel-Art macht den Wasserwerken Probleme: Die Wasserqualität leidet zwar nicht, aber die Leitungen verstopfen. Laut einer Studie könnte die Muschel Schäden in Millionenhöhe verursachen.
Die Wasserwerke am Bodensee kämpfen gegen eine invasive Muschelart, die sich rapide ausbreitet. Für die Trinkwasserqualität sei die bis zu vier Zentimeter lange Quagga-Muschel zwar kein Problem, allerdings setzte sie sich in Leitungen und an Filteranlagen fest, erklärte eine Sprecherin der Bodensee-Wasserversorgung. Mit speziellen Filtern, größeren Leitungen und neuen Reinigungsmethoden nehmen die Wasserversorger um den Bodensee den Kampf gegen den vor rund zehn Jahren aus dem Schwarzmeerraum eingeschleppten Eindringling auf.
Laut einer Studie der Universität Konstanz könnte die invasive Muschel Schäden in Millionenhöhe verursachen. Auch am Genfer See und am Bielersee sei sie schon angekommen. Der Zürichsee sei dagegen noch frei davon. Mit Flyern werden Bootsbesitzer rund um Zürich darauf hingewiesen, die Boote vor einem Einsatz im Zürichsee zu reinigen, um die Muschel nicht einzuschleppen. In bereits befallenen Gebieten kann die Ausbreitung laut einem der Studienautoren nicht mehr aufgehalten werden.
Der Studie zufolge wird die Quagga-Muschel-Masse pro Quadratmeter im Bodensee, Genfer See und Bielersee in den nächsten zwei Jahrzehnten voraussichtlich um das Neun- bis Zwanzigfache zunehmen, verursacht vor allem durch eine stärkere Besiedlung der tieferen Bereiche der Seen. Dies könne zu großen Veränderungen im Ökosystem führen.
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