Netzagentur: Gasspeicher werden auch ohne Russland voll
n-tv
Ende August 2022 dreht Russland Deutschland den Hahn ab und liefert kein Erdgas mehr. Trotzdem erreichen die Speicher danach einen Füllstand von 100 Prozent und fallen bislang nie unter einen Stand von 60. Auch für den nächsten Winter erwartet die Netzagentur wieder volle Speicher.
Nach dem Winter ist vor dem Winter: Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, geht davon aus, auch in den kommenden Winter 2023/24 mit vollen Erdgasspeichern starten zu können. "Wir kommen jetzt mit relativ vollen Speichern aus dem Winter. Das wird helfen, die Speicher über den Sommer ohne russisches Pipeline-Gas zu befüllen", sagte Müller anlässlich des Endes des sogenannten Speicherjahres am 31. März. Ab April wird für gewöhnlich mehr Gas eingespeichert als entnommen. Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt.
Am Morgen des 14. November 2022 war ein Füllstand von 100 Prozent verzeichnet worden. Im Winter nehmen die Füllstände üblicherweise ab. Russland hatte seine Erdgaslieferungen nach Deutschland Ende August 2022 eingestellt. "Wir werden auch für den nächsten Winter volle Speicher brauchen. Wenn der nächste Winter deutlich kälter wird, werden wir auch deutlich mehr Gas brauchen." Er bezeichnet die Speicherbefüllung im vergangenen Jahr als "großen Erfolg". "Volle Speicher, milde Temperaturen und Einsparungen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir gut durch den vergangenen Winter gekommen sind."
Kaum ein Rohstoff reagiert so sensibel auf internationale Krisen wie Erdöl. Die ersten Entwicklungen nach der iranischen Attacke auf Israel fallen überraschend aus: Die wichtigsten Ölpreise sinken unter der Marke von 90 Dollar je Fass und und damit deutlich unter die Höchststände der vergangenen Woche.