Musk will Twitter-Führung abgeben
n-tv
"Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten?", fragt Elon Musk die Nutzer der Onlineplattform. Die Mehrheit würde diesen Schritt begrüßen, doch zunächst macht Musk keine Anstalten, das Ergebnis der Umfrage anzuerkennen. Jetzt kündigt er doch seinen Rückzug an - allerdings nicht sofort.
Twitter-Chef Elon Musk kündigt an, die Führung des Unternehmens in andere Hände zu legen. "Ich werde als CEO zurücktreten, sobald ich jemanden finde, der dumm genug ist, den Job zu übernehmen! Danach werde ich nur noch die Software- und Server-Teams leiten", schrieb er als Reaktion auf eine Umfrage, bei der er die Nutzer darüber abstimmen ließ, ob er als Twitter-Chef abtreten solle.
Eine Mehrheit hatte sich für Musks Rückzug ausgesprochen. Es deutet derzeit allerdings wenig darauf hin, dass der Eigentümer des Konzerns zügig einen geeigneten Kandidaten für den Top-Job findet. So oder so dürfte er als Eigentümer großen Einfluss behalten. Musk hatte vor der Abstimmung bereits gewarnt, dass es keine Interessenten gebe, die in der Lage seien, "Twitter tatsächlich am Leben zu halten". Er selbst hatte den Spitzenposten im Zuge seines rund 44 Milliarden Dollar schweren Kaufs der Internetplattform im Oktober übernommen. Musk hatte allerdings schon wiederholt signalisiert, dass dies keine Dauerlösung sein dürfte. Er gehe davon aus, seine Arbeitszeit bei Twitter zu reduzieren und die Führung dort mit der Zeit abzugeben, sagte Musk vergangenen Monat.
Der Tech-Milliardär leitet auch noch andere Unternehmen, allen voran den Elektroautobauer Tesla und die Raketenfirma SpaceX. Bei deren Investoren sorgen Musks großes Engagement und die andauernden Turbulenzen bei Twitter für Unmut und Befürchtungen, dass er seine anderen Unternehmen vernachlässigt und ihrem Ruf schadet. Einige wichtige Aktionäre von Tesla haben sich bereits öffentlich beschwert, dass Musks Fokus zu stark auf Twitter liege und er als Vorstandschef des Autokonzerns zurzeit ausfalle. Tesla steht ohnehin unter Druck - die Aktie ist in drei Monaten um rund 50 Prozent gesunken.
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.