Meyer: Veröffentlichung der LNG-Pläne war "Notwehr"
n-tv
Sellin (dpa/mv) - Mit der Veröffentlichung von Plänen für ein Flüssigerdgas-Terminal vor Rügen hat die Schweriner Landesregierung nach Aussage des Wirtschaftsministers Reinhard Meyer (SPD) die Flucht nach vorn angetreten. "Wir sind aus Notwehr an die Presse gegangen, weil RWE nicht kommuniziert hat", sagte der SPD-Politiker dem "Nordkurier" (Dienstagsausgabe). "Wir haben das gemacht, damit wir überhaupt eine Diskussion darüber führen können, was dort passieren soll."
Der Energiekonzern RWE war von der Bundesregierung für die Errichtung einer Anlage beauftragt worden für ein vom Bund gechartertes Spezialschiff zur Anlandung von Flüssigerdgas (LNG). Auf einer Pressekonferenz des Landeswirtschaftsministers und der zuständigen Genehmigungsbehörde Mitte Februar waren die konkreten Pläne öffentlich geworden. Schon damals hatte sich Meyer skeptisch gezeigt. "Meine persönliche Auffassung war: fünf Kilometer vor Sellin, das geht nicht", sagte er nun. Er habe von diesem geplanten Standort erst Anfang des Jahres erfahren.
Mittlerweile ist der Bund von dem Selliner Standort abgerückt. Andere Standorte seien in der Prüfung. Dem Vernehmen nach geht es dabei etwa um den Hafen Mukran im Norden der Insel oder weiter draußen auf der Ostsee vor Rügen.
Im Nordosten gibt es vehementen Widerstand gegen ein LNG-Terminal am Standort Rügen. Nach dem Mitte Januar in Lubmin offiziell eröffneten Terminal wäre es das zweite in Vorpommern. "Wenn wir das Terminal wirklich brauchen, damit Deutschland durch den Winter kommt, dann reklamiert der Bund für sein Projekt ein "überragendes öffentliches Interesse", das anderen Interessen vorgeht", sagte Meyer dem "Nordkurier". "Aber ich habe momentan Zweifel, dass wir das Terminal benötigen."
München (dpa/lby) - Die andauernden Regenschauer haben seit Samstagmorgen auch in München zu mehr als 350 Einsätzen der Feuerwehr geführt. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag. Einige Bäume fielen auf dem aufgeweichten Boden um, einer auf eine Trambahnoberleitung. Ein großes Problem sei das gestiegene Grundwasser, das in die Häuser drücke. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich folglich überwiegend um vollgelaufene Keller oder Tiefgaragen. Zudem führt auch die Isar Hochwasser.
Nümbrecht (dpa/lnw) - Ein Mofafahrer und sein Sozius sind bei einem Zusammenstoß mit einem Auto an einer Kreuzung im Oberbergischen Kreis schwer verletzt worden. Der 15-jährige Fahrer wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Köln gebracht, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sein 14-jähriger Mitfahrer kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Die genaue Ursache des Unfalls am Freitagnachmittag in Nümbrecht-Bierenbachtal war zunächst nicht bekannt. Laut Polizei war der 53-jährige Autofahrer vorfahrtsberechtigt.
Zwickau (dpa/sn) - Das Unwetter hat den Freistaat Sachsen an diesem Wochenende nicht so schwer getroffen, wie zunächst befürchtet. Trotzdem mussten die Feuerwehren zu Hunderten Einsätzen ausrücken, wie die Rettungsleitstellen am Sonntag mitteilten. Schwertpunkte waren dabei der Landkreis Zwickau und der Vogtlandkreis. Dort habe es am Samstag insgesamt 150 witterungsbedingte Einsätze gegeben, wie die zuständige Feuerwehr-Regionalleitstelle auf Anfrage mitteilte.
Dillingen (dpa/lby) - In den Hochwassergebieten im Landkreis Dillingen a.d.Donau hilft seit Sonntagmorgen die Bundeswehr im Kampf gegen das Hochwasser. Rund 70 Mann der Bundeswehr seien zur Unterstützung der Hilfskräfte im Landkreis im Einsatz, teilte das Landratsamt mit. 30 Mann unterstützten beim Befüllen von Sandsäcken in der Stadt Höchstädt, sie sollten anschließend in der Stadt Wertingen bei der Verbauung von Sandsäcken helfen. Weitere 40 Mann seien in Peterswörth, einem Gemeindeteil der Stadt Gundelfingen, mit dem Aufbau von Sandsäcken beschäftigt. Dort sei die Donau linksseitig in Flussrichtung über die Ufer getreten. Ein am Vortag errichteter Behelfsdamm sei gebrochen.
Alfdorf/Kaisersbach/Gschwend (dpa/lsw) - In zwei Orten im Rems-Murr-Kreis und in einem Ort im Ostalbkreis gilt seit Samstagabend ein Gebot zum Abkochen des Trinkwassers. Konkret handele es sich um Ortsteile in Altdorf, Kaisersbach und Gschwend, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz am Samstag mit. Regenwasser sei in die Versorgung eingedrungen, es käme zu Verunreinigungen.