Kunst muss gezeigt werden, sonst ist sie tot
n-tv
Sammler, die als Kollektiv handeln, sind eine Seltenheit. Das Art'Us Collectors' Collective teilt seine Kunstwerke mit einem breiten Publikum, bleibt aber selbst im Hintergrund. Zur Berlin Art Week gibt es im Kühlhaus eine Ausstellung, die niemanden kaltlassen wird. Ein Gespräch über Visionen und Emotionen.
Kunst, die nicht gesehen wird, in Archiven lagert, ist vergessen. Kunst will und muss gezeigt werden. Nur, wenn das Werk gesehen wird, kann darüber diskutiert werden. Dann euphorisiert es Menschen. Dieser Meinung ist das "Art'Us Collectors' Collective". Vier Sammlerinnen und Sammler aus Berlin, Düsseldorf, München und Stuttgart haben sich zusammengetan und verfügen mittlerweile über eine Datenbank von über 1000 Werken. Sie wollen in erster Linie Kunst vermitteln, ihre gesammelten Kunstwerke mit vielen Menschen teilen. Spannend ist, dass sie in unterschiedlichen Bereichen - Fotografie, Malerei, Konzeptkunst - sammeln. Anlässlich der Ausstellung "Als wäre alles für immer. Von Prozessen und Nichtzugehörigkeiten" im Berliner Kühlhaus haben Gudrun Ruetz in Stuttgart und Florian Peters-Messer in Viersen via Zoom mit ntv.de gesprochen. Es geht um Anonymität, Kollektivgedanken, Streitthemen, Enthusiasmus und Emotionen.
ntv.de: Ihr Kollektiv besteht aus vier Sammlerinnen und Sammlern - es wird keine Fotos von Ihnen als Person geben. Spreche ich also mit einer Art Phantom?
Gudrun Ruetz: Nein, natürlich sind wir Menschen aus Fleisch und Blut. Wir wollen uns auch nicht verstecken, aber der Fokus unseres Kollektivs liegt auf der Kunst. Wer unsere Webseite besucht, wird sehen, dass wir dort Kunstwerke zeigen, die uns personalisieren.