
Konzertabbruch in der Schweiz erregt Gemüter
n-tv
Längst ist Reggae einer der prägenden Musikstile, die weltweit Anklang finden. In der Schweiz jedoch entbrennt nun eine Debatte über "kulturelle Aneignung". So bricht der Veranstalter ein Konzert der Gruppe Lauwarm mittendrin ab. Der Grund: Die Band lässt Reggae-Töne erklingen, obwohl sie weiß ist.
Es ist noch nicht allzu lange her, da sorgte bereits Fridays for Future in Deutschland für eine ähnliche Debatte. Im März lud die Klimaschutzbewegung die Sängerin Ronja Maltzahn von einer Veranstaltung in Hannover kurzerhand wieder aus, nachdem sie die Frisur der 28-Jährigen in Augenschein genommen hatte.
Die im niedersächsischen Bad Pyrmont geborene Maltzahn ist eine weiße Deutsche, die Dreadlocks trägt. Das sei eine unerträgliche "kulturelle Aneignung, da wir als weiße Menschen uns aufgrund unserer Privilegien nicht mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen müssen", befand Fridays for Future. Der Wirbel, den Maltzahns Ausladung mit dieser Begründung erzeugte, war programmiert.
Nun gibt es auch in der Schweiz einen Fall, in dem die angebliche "kulturelle Aneignung" einer Gruppe von Musikern zum Verhängnis wurde. Betroffen ist die Berner Band Lauwarm, deren Texte in Mundart gehalten sind, während ihr Sound zwischen Reggae, Worldmusic und Indie-Pop schwankt.
