Im Juni locken Sommerdreieck und Bärenwächter
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Ein Abendhimmel ohne helle Planeten und das Sommerdreieck am Osthimmel: Der Juni bringt neue Ansichten für Sternfreunde. Zum Ende des Monates bietet die Sichel des Mondes zusammen mit der hellen Venus einen spektakulären Anblick.
Wenn im Juni spät abends die Dunkelheit hereinbricht, leuchtet als erster der helle Stern Arktur im Sternbild Bootes hoch im Süden auf. Arktur heißt so viel wie Bärenwächter, weil er dem Großen Bären beständig während seiner Umkreisung des Himmelsnordpols folgt. Bootes ist der Rinderhirte, der den sieben Sternen des Großen Wagens hinterherwandert. Die sieben Wagensterne, die um den Polarstern kreisen und leicht zu erkennen sind, hießen bei den alten Römern Septemtriones - die sieben Dreschochsen.
Schon in der Antike war Arktur als Bärenhüter bekannt. Die Polynesier nannten Arktur Stern der Freude, denn sie benutzten ihn als Navigationsstern. In der Südsee erreicht Arktur seinen höchsten Stand hoch am Firmament und steht fast im Zenit. Er ist ein roter Riesenstern in 37 Lichtjahren Entfernung. Seine Leuchtkraft übertrifft die unserer Sonne um das 215-Fache. Sein Durchmesser ist 25 Mal größer als der unserer Sonne.
Den Osthimmel nimmt im Juni das Sommerdreieck ein. Er setzt sich aus den Hauptsternen dreier Sternbilder zusammen: Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Mit Arktur zählt Wega zu den beiden hellsten Sternen des Nordhimmels. Während Arktur in orangerotem Licht erscheint, leuchtet Wega bläulich. Mit 25 Lichtjahren Entfernung zählt Wega noch zu den Nachbarsternen unserer Sonne. Wega rotiert sehr rasch und ist daher stark abgeplattet. Eine Wega-Umdrehung dauert nur zwölf Stunden, während unsere Sonne sich einmal in 25 Tagen dreht. Wega ist ein Rotationsellipsoid und keine Kugel wie unsere Sonne. Ihr Poldurchmesser ist ein Zwanzigstel kürzer als der Äquatordurchmesser.