![Hilary Mantel blickt auf eine düstere Kindheit](https://bilder1.n-tv.de/img/incoming/crop24305376/3831323957-cImg_16_9-w1200/119214831.jpg)
Hilary Mantel blickt auf eine düstere Kindheit
n-tv
Eine Kindheit im England der 1950er- und 1960er-Jahre in "von rauen Winden und derben Klatschmäulern geplagten" Orten. Das ist das Material, das Hilary Mantel zum Schreiben bringt. Tatsächlich war alles noch viel schlimmer, als sie dachte.
Hilary Mantels Leserinnen und Leser brauchten bisher meist einen langen Atem. Zwischen 500 und 800 Seiten sind die bekannten Romane der mehrfachen Booker-Preisträgerin dick. Doch sie konnte auch anders. Unter dem Titel "Sprechen lernen" liegen nun, beinahe ein Jahr nach ihrem Tod, sieben Kurzgeschichten in deutscher Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence vor.
Auch diese Texte speisen sich, wie so vieles in Mantels Schreiben, aus ihrer Kindheit. Doch sie selbst nennt die Erzählungen nicht autobiografisch, sondern "autoskopisch". "Aus einer entfernten, erhöhten Perspektive blickt mein schreibendes Ich auf einen auf seine bloße Hülle reduzierten Körper, der darauf wartet, mit Sätzen gefüllt zu werden", schreibt sie im Vorwort.
Schon in "Von Geist und Geistern" ist Mantels schwierige Kindheit in komplizierten Familienverhältnissen ausgiebig Thema. In den Kurzgeschichten wird die junge Hilary zu Töchtern und Söhnen mit anderen Namen, die gleichwohl erleben, was ihr selbst im England der 1950er- und 1960er-Jahre widerfahren ist, in "von rauen Winden und derben Klatschmäulern geplagten" Orten. Mantel öffnet die Tür in ihr Elternhaus, in das eines Tages der Liebhaber der Mutter mit einzog, was dazu führte, dass ihr Vater zunächst in einem Zimmer im hinteren Teil des Hauses und schließlich ganz verschwand.
![](/newspic/picid-2921044-20240601131321.jpg)
Gerade erst liegt eine erfolgreiche Nordamerika-Tour hinter ihm, da sind schon die ersten Konzerte seiner Klassik-Tour mit der Philharmonie Leipzig gestartet. VNV Nation-Frontmann Ronan Harris gönnt sich keine Pause. Vor seinem Auftritt im Berliner Admiralspalast nimmt er sich trotzdem die Zeit, ausführlich über seine Liebe zu klassischer Musik, Fankritik und zwei große musikalische Projekte, die demnächst ins Haus stehen, zu sprechen.