Gesellschaftlicher Glücks-Druck macht unglücklich
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Glücklich sein, das ist das Lebensziel vieler Menschen. Glaubt man den Ratgebern, muss man nur den entsprechenden Plänen folgen. Doch das ständige Streben nach Glück kann das genaue Gegenteil bewirken.
Sei gefälligst glücklich. Du hast es selbst in der Hand. Musst es nur wollen. Danach streben. Dafür arbeiten. An dir, an deiner Einstellung. Diverse Bücher und Seminare liefern Anleitungen, wie man das große Ziel vom Glück erreicht. Aber so funktioniert das nicht. Ganz im Gegenteil.
Wenn man das Ziel habe, glücklicher zu werden, überwache man die Annäherung an dieses Ziel automatisch, erklärt Psychologe Jens Asendorpf. Konkret: Man beurteilt seinen Erfolg beim Streben nach Glück. "Dabei erkennt man natürlicherweise eine Diskrepanz, die unbefriedigend ist. Je mehr man darauf achtet und es erzwingen will, umso unglücklicher wird man."
Überhaupt ist alles viel komplexer, als Ratgeber und Kalendersprüche uns vorgaukeln. Asendorpf hat sich in seiner wissenschaftlichen Laufbahn umfassend mit der Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit befasst. Er sagt: Etwa zur Hälfte ist die Persönlichkeit genetisch bestimmt. Diese hat in verschiedener Hinsicht Einfluss auf das Empfinden von Zufriedenheit und Glück.