Forscher finden neue Long Covid Symptome
n-tv
Die Liste möglicher Long-Covid-Symptome muss verlängert werden. Forschende aus Großbritannien vergleichen die Daten von rund 2,4 Millionen Menschen und identifizieren neue Krankheitszeichen.
Forschende haben untersucht, unter welchen Symptomen Menschen auch noch Wochen nach einer Covid-19-Erkrankung leiden. Dabei stellte sich heraus, dass mindestens drei der Krankheitszeichen bisher nicht im Zusammenhang mit Long Covid genannt worden sind. Dabei handelt es sich um Haarausfall, Libido- und Ejakulationsstörungen. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal "Nature Medicine" veröffentlicht.
Das Team um Anuradhaa Subramanian und Shamil Haroon von der University of Birmingham untersuchte die Daten von insgesamt rund 2,4 Millionen Patientenakten. Zwischen Januar 2020 und April 2021 waren davon 486.149 Personen positiv auf Covid-19 getestet, aber nicht ins Krankenhaus eingeliefert worden. Diese Daten wurden mit denen von rund 1,9 Millionen Menschen in Großbritannien verglichen, die im selben Zeitraum nicht positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Zu dieser Zeit dominierte die Alpha-Variante von Sars-CoV-2 das Krankheitsgeschehen im Vereinigten Königreich.
Bei der Auswertung der Daten wurden insgesamt 62 verschiedene Symptome erkannt, die mit einer mehr als 12 Wochen zurückliegenden Coronainfektion in Verbindung stehen könnten. Die Krankheitszeichen kamen in der Gruppe der Covid-19-Genesenen deutlich häufiger vor, als in der nicht infizierten Vergleichsgruppe. Den größten Unterschied zwischen den beiden Gruppen sahen die Forschenden beim Geruchsverlust, der in der Fachsprache auch als Anosmie bezeichnet wird. Dieser trat 6,5-mal häufiger bei Long-Covid-Patientinnen und -Patienten auf als in der nichtinfizierten Kontrollgruppe. Gleich danach folgten Haarausfall, der um das 4,0-fache höher lag, Niesen mit dem Faktor 2,8, Ejakulationsstörungen (2,6) und reduzierte Libido (2,4).